Deutsches Schiffahrtsmuseum

Presse-Info-Service

Info Nr. 18/00 vom 13.12.2000

Jetzt nur noch Warten auf "Emma"

Rechtzeitig zu Weihnachten bringt das Deutsche Schiffahrtsmuseum zwei Kartonmodellbaubogen auf den Markt: das Schnellboot "Kranich" und den Leuchtturm Arngast

Sie tragen die Baunummer 56 und 57 ... Zahlen, die für die außergewöhnlich dynamische Entwicklung eines außergewöhnlich dynamischen "Schiffbauunternehmens" sprechen, einer Werft im Miniaturformat, die erst vor zwanzig Jahren ihre Fertigung aufnahm und die weder Helgen noch Baudock kennt. Die Rede ist von den Baubogen für die Kartonmodelle Schnellboot "Kranich" von 1958 und Leuchtturm Arngast von 1910, aber auch vom Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven. Noch bevor das Weihnachtsgeschäft seinem Höhepunkt zusteuert, hat es das DSM geschafft, diese beiden Neuerscheinungen herauszubringen. Mit dem Kartonmodell des Schnellbootes schließt es sogar eine Lücke: Der "Kranich" ist das vorletzte Schiff der Museumsflotte im Alten Hafen, das bis dato noch nicht im Maßstab 1 : 100 nachgebaut werden konnte. Fehlt nur der Haffkahn "Emma", auf den die vielen Freunde der "Schiffe aus Papier" aber wohl noch ein wenig warten müssen. Die "Emma" hat zwar inzwischen ihre drei Masten erhalten, muß aber noch aufgetakelt und besegelt werden, bevor sie auf dem Reißbrett als Baubogen entstehen kann. Also warten auf "Emma". Geduld müssen die Freunde des Kartonmodellbaus auch aufbringen, wenn sie den Bau des Schnellbootes in Angriff nehmen. Die vielen klitzekleinen Details verlangen von ihnen viel Ausdauer, Feinarbeit und auch Erfahrung. Dafür können sie sich am Ende auf ein ausgefeiltes Schnellboot aus Karton freuen, das eine Zierde jeder Vitrine sein dürfte. Geduld und Beharrlichkeit mußte aber auch Dr. Siegfried Stölting aufbringen, der die Modellbaureihe des Deutschen Schiffahrtsmuseums erfand und redigiert: Zweimal scheiterte der Versuch, aus Plänen und Fotos einen Modellbaubogen der "Kranich" zu entwickeln. "Erst nach etwa acht Jahren und beim dritten Versuch paßten Modell und Konstrukteur zusammen", meint Stölting erleichtert. "Aber das Warten hat sich gelohnt: Peter Brandt aus Hamburg hat wieder eine hervorragende Konstruktion abgeliefert". Schnellboot "Kranich" war 1958 von der Spezialwerft Friedrich Lürssen in Vegesack gebaut worden. Es hat eine Länge von 42 Metern und eine Breite von 7,6 Metern. Für die Bedienung des Schiffes und der Bewaffnung, die aus zwei 40-mm-Geschützen und vier Torpedorohren bestand, war eine Besatzung von 39 Mann erforderlich. "Kranich" wurde 1974 an das Deutsche Schiffahrtsmuseum übergeben. Eine wesentlich leichtere Aufgabe, die sich auch von Anfängern im Kartonmodellbau durchaus bewältigen läßt, bietet der Bogen vom Leuchtturm Arngast, der nach wie vor mit seinem prächtigen rotweißen Anstrich den Schiffern den Weg weist. Er steht auf 112 von einer Spundwand umfaßten Pfählen auf der 1905 untergegangenen gleichnamigen Insel und besitzt eine Höhe von 36 Metern. Bis 1967 arbeitete eine dreiköpfige Besatzung auf dem Turm; seitdem wird die Anlage automatisch gesteuert. Der "Kranich" ist für DM 16,--, der Leuchtturm Arngast für DM 6,-- im Museum erhältlich.

Hinweis: Die Veröffentlichung des Info-Service ist kostenfrei. Wir bitten jedoch bei Druckmedien um Übersendung eines Belegexemplars.


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