Deutsches Schiffahrtsmuseum

Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V.

Presse-Info-Service


Info Nr. 01/03 vom 07.02.2003


Ein Musterbeispiel wissenschaftlicher Kooperation

DSM-Fischereihistoriker führt Feldforschungs- und Dokumentationsprojekt an Bord des Fischereiforschungsschiffes „Walther Herwig III“ durch

Seit 1966 untersuchen Forschungsschiffe der Anrainerstaaten alljährlich im ersten Quartal die Stärken der nachrückenden Jahrgänge der wirtschaftlich wichtigsten Nutzfischarten in der Nordsee. Flächendeckend verteilte Grundschleppnetzfänge auf ausgewachsene und junge Fische bilden die Grundlage für die Schätzung der Bestände. Seit 1999 werden zusätzlich die Zahlen von Herings- und Sprottlarven durch Planktonnetzfänge bestimmt. Standardmäßig werden die Umweltparameter Temperatur, Salzgehalt und Nährstoffe über alle Wassertiefen erfasst. Diese Daten gehen in die Modellrechnungen der Bestandsentwicklung ein und beeinflussen damit die künftigen Gesamtfangmengen der unterschiedlichen Arten.

Vom 17. Januar bis zum 18. Februar nimmt die Bundesrepublik Deutschland mit dem Fischereiforschungsschiff (FFS) „Walther Herwig III“ an der diesjährigen Bestandsaufnahme – International Bottom Trawl Survey (IBTS) getauft – in der Koordination des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) in Kopenhagen teil. Ziel ist es, die Stärke der Jungfischbestände in der Nordsee, vor allem im Gebiet zwischen der schottischen Ostküste, den Shetlands und Orkneys bis nahe an die norwegische Westküste, zu überprüfen.

Die seit Jahren bestehende enge Kooperation des Deutschen Schiffahrtsmuseums (DSM) in Bremerhaven mit der Bundesforschungsanstalt (BFA) für Fischerei in Hamburg machte es möglich, dass die Fischereiabteilung des DSM direkt an dem Projekt beteiligt wurde. So hat sich der Fischereihistoriker des Museums, Dr. Ingo Heidbrink, zur Durchführung eines Feldforschungs- und Dokumentationsprojektes auf dieser 248. Reise von FFS „Walther Herwig III“ als Mitglied der wissenschaftlichen Besatzung eingeschifft und erarbeitet dort gemäß der Methode der teilnehmenden Beobachtung Quellenmaterial für die künftige Forschungs- und Ausstellungstätigkeit der Abteilung Fischerei des DSM.

Das auf der Basis von Foto-, Film- und Tondokumenten entstehende Material soll vor allem dazu dienen, verstärkt ökologische Aspekte in der musealen Arbeit zu berücksichtigen und die Geschichte der Fischereiforschung als eine Grundlage für die Entwicklung einer nachhaltigen Bewirtschaftung der biologischen Ressourcen des Meeres zu verstehen. Zugleich bietet die Teilnahme an der Reise der „Walther Herwig III“ eine willkommene Gelegenheit, die Arbeit in den unterschiedlichen Forschungs- und Schiffsbereichen umfassend zu dokumentieren.
 

Hinweise:

Aktuelle Berichte von Bord der „Walther Herwig III“ finden Sie auf der Homepage der BFA für Fischerei unter http://www.bfa-fish.de/ish/cruises/wh248/wh248.html, auch zu erreichen über die Internetseiten des Deutschen Schiffahrtsmuseums unter https://ww2.dsm.museum.

Weitere Informationen zum wissenschaftlichen Programm der Reise sind zu finden unter http://www.bfa-fish.de/news/news-d/reisen/wh/wh_neues.htm.

Nähere Auskünfte zum Verlauf der 248. Reise des FFS „Walther Herwig III“ erteilen nach ihrer Rückkehr Dr. Ingo Heidbrink, DSM, unter Tel. 0471/48207-16 bzw. Email: heidbrink@dsm.de sowie der Fahrtleiter, Dipl.-Oz. Gerd Wegner, Institut für Seefischerei, unter Tel. 040/38905-224 oder Email: gerd.wegner@ish.bfa-fisch.de.
 

Hinweis: Die Veröffentlichung des Info-Service ist kostenfrei. Wir bitten jedoch bei Druckmedien um Übersendung eines Belegexemplars.
Informationen zum Pressedienst des DSM


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