Deutsches Schiffahrtsmuseum

Institut der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V.

Presse-Info-Service


Info Nr. 04/04 vom 26.04.2004

(für das Technikmuseum U-Boot „Wilhelm Bauer“ e.V.)


20 Jahre Technikmuseum U-Boot „Wilhelm Bauer“

Schwimmendes Museum mit über 3,6 Millionen Besuchern wichtiger Wirtschaftsfaktor für den Standort Bremerhaven – Rückschau auf erfolgreiche Arbeit auf diesjähriger Mitgliederversammlung

Am 28. April 2004 feiert das Technikmuseum U-Boot „Wilhelm Bauer“ sein 20-jähriges Öffnungsjubiläum. In dieser Zeit haben über 3,6 Millionen zahlende Besucher die beklemmende Enge im Inneren des Bootes erfahren, die auf den ersten Blick verwirrende technische Ausstattung und die originale Inneneinrichtung bestaunt. Sie konnten einen bleibenden Eindruck davon gewinnen, wie hart das Leben an Bord gewesen ist und welchen Schrecken der Einsatz von U-Booten während des Zweiten Weltkrieges verbreitete.

Deutschlands kleinstes schwimmendes Museum kam 1983 nach langem Ringen auf Beschluss des damaligen Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner nach Bremerhaven. Für diese Entscheidung hatten vor allem sachliche Gründe den Ausschlag gegeben: zum einen die Nachbarschaft und enge Kooperation mit dem Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM), zum anderen die Vorlage einer tragfähigen Finanzierung des Projekts durch den späteren Betreiberverein. Es folgten emotionsgeladene Diskussionen um Art und Ort der Aufstellung des Bootes, das schließlich im Museumshafen des DSM festmachte und am 28. April 1984 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Bereits drei Monate nach der Öffnung konnte der 100 000. Besucher an Bord des U-Bootes „Wilhelm Bauer“ begrüßt werden, am Ende der ersten Saison Mitte Oktober 1984 waren es über 200 000. Bis zum heutigen Tag konnte das schwimmende Museum, das zugleich technisches Denkmal und Mahnmal ist, über 3,6 Millionen Besucher verzeichnen und das, obwohl das Boot nicht ganzjährig, sondern nur von Frühjahr bis Herbst geöffnet ist. Hieraus ergibt sich für die letzten zwei Jahrzehnte ein täglicher Besucherschnitt von 805 Personen, vorwiegend Touristen. Hiermit gehört das U-Boot „Wilhelm Bauer“ nicht nur zu den besucherstärksten Museen im Land Bremen, sondern stellt für den Standort Bremerhaven auch einen wichtigen Tourismus- und Wirtschaftsfaktor dar. Seit 1984 wurden für den Erwerb, Umbau und die laufende Instandhaltung des Bootes über 2,4 Millionen Euro aufgewendet. Das Technikmuseum ist überdies Arbeitsstätte für 22 Teilzeitbeschäftigte, die Aufgaben der Verwaltung, den Karten- und Souvenirverkauf an Bord sowie Maler- und Instandsetzungsarbeiten erfüllen.

Nicht ohne Stolz konnte der Vorsitzende des Technikmuseums U-Boot „Wilhelm Bauer“ e.V., Dipl.-Ing. Elmar Fritzsche, auf der diesjährigen Mitgliederversammlung vermelden, dass der Verein seit seiner Gründung fast 600 000 Euro an Spenden – satzungsgemäß sind alle nach Bewirtschaftung erzielten Überschüsse als Spenden an das DSM abzuführen – an das benachbarte Nationalmuseum übergeben konnte, einen Großteil davon in den letzten Jahren.

In den nächsten Jahren sollen die finanziellen Rückstellungen erhöht werden, da für eine zwischen 2010 und 2012 anstehende Dockung und Großinstandsetzung mit erheblichen Kosten zu rechnen ist. Dennoch sei auch weiterhin mit Überschüssen zu rechnen, zumal sich die Besucherzahlen wieder positiv entwickeln: So verzeichnete das Technikmuseum in den ersten 30 Öffnungstagen 2004 gegenüber 2003 eine Besuchersteigerung von über 90%, von knapp 8 400 auf fast 16 000. Positiv hätten die Neueröffnung des Zoos am Meer und sicherlich auch die Fertigstellung des Wesertunnels gewirkt, der Bremerhaven als Ziel für Tagestouristen noch attraktiver macht. Es sei daher zu hoffen, dass es 2004 insgesamt zu einer soliden Zunahme bei den Besucherzahlen komme, so Fritzsche, der auf der Mitgliederversammlung für weitere vier Jahre bis 2008 im Amt des Vorstandsvorsitzenden bestätigt wurde. Zum neuen 2. stellvertretenden Vorsitzenden wurde der designierte Geschäftsführende Direktor des Deutschen Schiffahrtsmuseums, Prof. Dr. Lars U. Scholl, gewählt, der damit den ehemaligen DSM-Direktor Prof. Dr. Detlev Ellmers ablöst.

Mit dieser beeindruckenden Erfolgsbilanz geht das Technikmuseum U-Boot „Wilhelm Bauer“ e.V. in seine 21. Saison. Bis zum 7. November 2004 ist das schwimmende technik- und militärhistorische Denkmal täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet (letzter Einlass um 17.30 Uhr). Nähere Auskünfte erteilt der Geschäftsführer des Vereins, Erich Wilke, ab dem 4. Mai dienstags unter Tel. 0471/48207-10 oder Email: wilke@dsm.de.
 

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