Deutsches Schiffahrtsmuseum

Institut der Leibniz-Gemeinschaft

Presse-Info-Service


Info Nr. 16/06 vom 12.06.2006


Vom Fisch zum Stäbchen:

Am 08. Juli 2006 wird die Sonderausstellung „Fischstäbchen“ im Deutschen Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven, eröffnet

Am 08. Juli geht der Vorhang auf: Ab 11.00 Uhr wird die Sonderausstellung „Fischstäbchen“ im DSM einen Überblick über die Geschichte eines besonderen Lebensmittels, seiner Bedeutung für die Hochseefischerei und Fischwirtschaft sowie dessen Auswirkungen auf das Konsumverhalten der deutschen Verbraucher geben.

Immerhin sind die jeweils ca. 30 Gramm schweren, aus Fischfilet und Panade hergestellten, tiefgefrorenen Stäbchen das bekannteste Fischprodukt in Deutschland. Rund 20 dieser goldbraunen Köstlichkeiten verzehrt jeder Bundesbürger jährlich im Schnitt. Doch weitaus gravierender als alle kulinarischen Aspekte waren die wirtschaftlichen Veränderungen, die mit ihnen in dem halben Jahrhundert ihrer Existenz einhgergingen.

Denn Fischstäbchen stehen nahezu symbolhaft für die größten Umbrüche in der Fischindustrie, nämlich für den Übergang vom Frisch- zum Tiefkühlfisch, vom Fischdampfer zum Fang-Fabrikschiff, vom handwerklichen Betrieb zur Fischindustrie, vom Eigenfang zum globalen Fischhandel, vom Risiko der Überfischung zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Fischbestände, vom anonymen Produkt zum Markenartikel, vom Fischfachgeschäft zum Lebensmitteldiscounter, vom rohen Fisch zum Fast-Food und zu so genannten Convenience-Produkten.

„Fischstäbchen“ ist allerdings nicht nur eine Ausstellung, sondern zugleich Bestandteil des wissenschaftlichen Forschungsprogramms des DSM. Im August 2006 wird daher die „North Atlantic Fisheries History Association“ im DSM tagen und sich insbesondere mit der Geschichte der Industrialisierung von Fischerei und Fischwirtschaft befassen. Es ist die erste Konferenz dieser Organisation in Deutschland. Zeitgleich kommt das „Global Fisheries History Network“, das sich seit einigen Jahren im Aufbau befindet, im DSM zusammen.

Die Sonderschau entstand mit finanzieller Unterstützung namhafter Vertreter der Fischindustrie, unter anderem „Frozen Fish International GmbH“, „FRoSTA AG“, „Langnese-Iglo GmbH“, „Pickenpack-Hussmann & Hahn Seafood GmbH“, „Royal Greenland Seafood GmbH“, sowie dem „Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels e. V“ und weiterer Unternehmen.

Zur Eröffnung der Ausstellung werden neben Prof. Dr. Lars U. Scholl, geschäftsführender Direktor des DSM, und PD Dr. Ingo Heidbrink, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hauses und Organisator der Ausstellung, auch Dr. Matthias Keller vom Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels e. V. sprechen. Anschließend wird zu einem Rundgang durch die Ausstellung eingeladen. „Fischstäbchen“ wird noch bis zum Frühjahr 2007 im DSM zu sehen sein.

 

Abbildung:  Das „Einschachteln“ der Fischstäbchen war in den 1960er/70er Jahren noch reine Handarbeit. Archiv: DSM – FIMA Archiv


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