Presse-Info-Service
Info Nr. 03/08 vom 11.03.2008 |
Eine besondere Herausforderung war es, eine technische Lösung für den denkmalgeschützten ersten Museumsbau, der 1969 nach den Plänen von Hans Scharoun entstand, zu finden. Als Vertreter der organischen Architektur griff Scharoun die maritime Identität Bremerhavens auf und ließ sie in seine Pläne für den Museumsbau einfließen. Versetzte Ausstellungsebenen ermöglichen unerwartete Einblicke in die Vielfältigkeit der Ausstellung und immer wieder neue Ausblicke auf die einzelnen Ausstellungsobjekte. Das durch Neugierde gesteuerte Besucherverhalten machte es schwer, ein System zu finden, das auf die individuellen Bedürfnisse Rücksicht nimmt und gleichzeitig auch auf den Schiffen im Museumshafen funktioniert. In Zusammenarbeit mit der Fachberaterin wurde ein akustisches Konzept entwickelt, das zugleich die Intentionen der Architektur als auch die Wünsche der Besucher und Besucherinnen nach spontanen Wegfindungen unterstützt.
Das Produkt der Firma Sycomore entspricht –was das Zusammenspiel von Hard- und Software betrifft – den definierten Anforderungen sehr genau: Der leichte Kopfhörer, an dem nur die Lautstärke eingestellt werden muss, ist „halb offen“, d.h. er ermöglicht es, mit Begleitpersonen zu kommunizieren. Wer die akustische Information stoppen möchte, kann den Kopfhörer einfach nach hinten in den Nacken schieben. Dann schaltet er sich so lange ab, bis er wieder aufgesetzt wird.
Bisher werden die Informationen für drei unterschiedliche Zielgruppen angeboten: in deutscher Sprache für Jugendliche und ein breites, erwachsenes Publikum sowie in einer Fassung für Englisch sprechende Besucherinnen und Besucher.
Beim Rundgang durch das Haus wird in jeder der bislang 18 „Sendezonen“ automatisch der Text abgerufen, der eine übergreifende Einführung in die Inhalte einer Ausstellungseinheit gibt. Einige exemplarische Originalgeräusche runden das Hörerlebnis ab. Natürlich übersteigt keiner der Texte dabei die „kritische“ Dauer von zwei bis drei Minuten. Denn längere Informationszeiten haben sich didaktisch als kontraproduktiv erwiesen. Wird beim flotteren Rundgang die Sendezone gewechselt, bevor der Text zu Ende gehört wurde, folgen die Kommentare diesen Bewegungen. Wenn aber die Besucher und Besucherinnen später wieder in eine „vorzeitig“ verlassene Zone zurückkehren, wird der noch nicht gehörte Teil des Textes angeboten.
Erstklassige, aus Film, Fernsehen, Theater und Funk bekannte Stimmen (acht deutsche und sechs englische) wechseln einander ab. Zu den Sprecherinnen und Sprechern gehören Gert Heidenreich, Tobias Lelle, Julia Fischer und Bettina von Websky. Auf diese Weise liegt über dem Haus ein regelrecht komponierter „Klangteppich“ aus wechselnden Stimmen.
Die Kosten für die
optionale Nutzung des Audioguidesystems betragen zusätzlich zum Eintritt
3 Euro. Bis Anfang April ist der Audioguide kostenlos.
Achtung, Redaktionen!
Die Vertreter der Medien sind herzlich zur Präsentation des neuen Audioguidesystems
am Dienstag, dem 18.
März 2008, um 11.00 Uhr
im Deutschen Schiffahrtsmuseum,
Hans-Scharoun-Platz
1, Bremerhaven,
eingeladen. Treffpunkt ist in der Eingangshalle. Für Gespräche stehen zur Verfügung DSM-Direktorin Dr. Ursula Warnke und der Vorsitzende des Fördervereins Deutsches Schiffahrtsmuseum e.V., Friedrich Wilhelm Bracht.