Presse-Info-Service
Info Nr. 08/08 vom 27.06.2008


SCHIFFE, HÄFEN UND BESATZUNGEN

Das Deutsche Schiffahrtsmuseum (DSM) erwirbt mit Mitteln des Fördervereins die vermutlich größte private Sammlung zur Geschichte der Segelschifffahrt

Wer sich mit der Geschichte der Segelschifffahrt beschäftigt, kennt ihn als Autoren und Herausgeber des Albatros, der deutschen Zeitschrift der Cap Horniers. Wer selbst zur Geschichte der Segelschifffahrt publizieren und Bilder von Schiffen, Besatzungen oder Häfen als Quellen hinzuziehen wollte, kam in der Vergangenheit kaum an seinem riesigen, über Jahrzehnte gesammelten Fundus vorbei. Die Rede ist von Dr. Jürgen Meyer, der bis zu seinem Tod im Mai 2007 eine höchst eindrucksvolle Sammlung zu diesem Thema zusammentrug.

Als das DSM Anfang Juni letzten Jahres erfuhr, dass Dr. Meyer seine letzte große Reise angetreten hatte, war klar, dass der Leiter des Archivs, Klaus-Peter Kiedel, alles daran setzen würde, die Sammlung ins DSM einzubringen, um sie im Sinne des Verstorbenen für die wissenschaftliche Forschung, Veröffentlichungen und Ausstellungen nutzen zu können. Ein halbes Jahr später, trafen rund 70 Kisten mit Büchern, Fachzeitschriften und Schiffsregistern, außerdem etliche Karteikästen und andere Sammelbehälter mit etwa 20.000 Fotografien und Postkarten, 4.000 Negativen, dazu diversen Schiffsjournalen, Tagebüchern, Seefahrtsbüchern, Zeugnissen und anderen Dokumenten im DSM ein. Die erforderlichen Mittel für den Ankauf der Sammlung hatte der Förderverein des DSM bereitgestellt.

Gleich darauf begannen die Fachleute am DSM das neu erworbene Material fachgerecht zu inventarisieren. So sind die Fotografien und Negative bereits den zahllosen Behältnissen entnommen und nach Sachgebieten – Schiffe, Häfen, Besatzungen – alphabetisch geordnet aufgestellt worden. In der Bibliothek wiederum liefen die Arbeiten an der Abgleichung der Sammlung Dr. Jürgen Meyers mit dem vorhandenen Bestand an. In einem zweiten Schritt wurde bereits mit dem Aufbau einer umfassenden Datenbank zum Thema Segelschifffahrt begonnen. Mit wenigen Mausklicken soll es zukünftig möglich sein, zu erkennen, welche Schrift- und Bildquellen beispielsweise zu einem Schiff, zu einem Kapitän, einer Besatzung oder einem Hafen im Archiv vorliegen. Die Arbeiten werden derzeit zügig vorangetrieben, um Anfragen aus der Wissenschaft, von Autoren und Verlagen in Zukunft möglichst umfassend und rasch beantworten zu können.
 
Segler im Hamburger Hafen um 1875. (Archiv DSM) Besatzung des Hamburger Vollschiffes „Flottbek“. (Archiv DSM)




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