|
Presse-Info-Service
Info Nr. 08/09 vom
22.06.2009
|
175 Jahre Werftleben
und Reederei als Erlebnis
Deutsches
Schiffahrtsmuseum eröffnet Sonderausstellung „175 Jahre Rickmers.
Eine Familien- und Firmengeschichte“ auf 380 qm
Rickmer Clasen Rickmers
bewies Weitblick. Bremerhaven war als bremische Gründung an der
Außenweser gerade sechs Jahre alt und entwickelte sich mit
Schiffbau- und Hafenwirtschaft hervorragend. Wie seine Nachbarn an der
Geeste fing auch Rickmers klein an. Der Kahn „CATHARINA“ lief 1836 vom
Helgen. Rickmers erwarb sich einen guten Namen im Markt für
kleinere Frachtsegler. Der alte Platz wurde schnell zu klein. Die Werft
zog 1857 einige hundert Meter weiter die Geeste aufwärts und baute
nun auch größere Segler für eigene Rechnung. Der
konsequente Start in das Reedereigeschäft war erfolgt.
Rickmers Werft entwickelte sich zu einem der angesehensten
Schiffbauunternehmen in Europa. Die größten und schnellsten
Frachtsegler wurden an der Geeste gebaut – die schönsten, wie die
Fünfmast-Bark „R.C. RICKMERS“ mit Heimathafen Bremerhaven am Heck,
für die eigene Flotte mit dem typischen Helgoland-grünen
Rumpf. Rickmers schrieb Industrie- und Schiffbaugeschichte, setzte
Trends, erholte sich aus Krisen und blieb bis 1986 dem Standort
Bremerhaven treu. Ein Containerfrachter war der letzte Neubau, der in
Bremerhaven vom Stapel lief.
Bereits 1982 trennte sich Bertram Rickmers vom Bremerhavener
Familienunternehmen und machte sich als Makler und Reeder in Hamburg
selbstständig.
Gemeinsam gründeten Bertram und sein Bruder Erck Rickmers 1992 das
Emissionshaus Nordcapital als Gesellschaft für Immobilien- und
Schiffsbeteiligungen.
175 Jahre Rickmers. Das ist mehr als nur aufgeblätterte
Familiengeschichte von Helgoland über Bremerhaven bis Hamburg. Es
ist ein Forschungsprojekt, um das sich DSM-Direktor Prof. Dr. Lars U.
Scholl seit langem kümmert und zum Inhalt für zwei
Promotionsarbeiten gemacht hat:
Melanie Leonhard ist heute bei Reederei-Vorstand Erck Rickmers in
Hamburg angestellt und hat die Familien- und Unternehmensgeschichte vom
Beginn in Bremerhaven bis zum Ersten Weltkrieg erforscht, während
ihr Kommilitone Jörn Lindner bei Bertram Rickmers die Geschichte
der Schiffbau- und Reedereidynastie Rickmers nach dem Ersten Weltkrieg
bis heute erforscht hat. Ergebnis: Zwei Doktorarbeiten unter der Aegide
des Deutschen Schiffahrtsmuseums.
In der Ausstellung werden über 150 Bilder, Dokumente, Exponate von
der Urkunde über Schiffsmodelle bis hin zu Familienutensilien
gezeigt und in einer Audiothek auch noch zum Vertiefen der Ausstellung
angeboten, wenn die Besucher durch eine Allee von Spanten die
Zeitabschnitte durchwandert haben. Und die Abschnitte machen auch nicht
Halt vor bitteren Zeiten der Rickmers-Geschichte: Der
Fast-Zusammenbruch in der Weltwirtschaftskrise zwischen den Kriegen und
der Konkurs 1986 in Bremerhaven.
Zwischen einem roten Helgoländer Sandsteinfelsen und einem
Flügel des Verstellpropellers des Frachters „Husum“, der 1983 in
Bremerhaven vom Stapel lief, wird vielseitige Familien- und
Unternehmensgeschichte vorgestellt – und auch nicht vergessen, dass
Rickmers nicht nur maritim ausgerichtet war, sondern beim Ausbau seiner
Ostasiengeschäfte auch eine Reismühle betrieb.
Innovationen aber spielen für Rickmers und für die
Ausstellung eine weitere Rolle: An vier Wänden vom hölzernen
Frachtsegler von 1848 über die legendäre
Fünfmast-Auxiliar-Bark „R.C. RICKMERS“ von 1906, den Frachter
„SOPHIE RICKMERS“ Anno 1920 und den Frachter „ETHA RICKMERS“ von 1959
zeichnet das Museum Entwicklungen nach, die gleichzeitig auch für
den Aufschwung des Familienunternehmens stehen.
Pressefoto Ausstellung „175 Jahre Rickmers“:
Foto 1:
Besatzung der Fünfmastbark R. C. RICKMERS um 1910 (Foto: Archiv
DSM)
Foto 2:
Eingangstor Rickmers Werft 1934 (Foto: Rickmers Familienarchiv)
Pressedienst
• Marc Liedtke M.A. • Hans-Scharoun-Platz 1 • D-27568 Bremerhaven •
Telefon
+49 471 48207 • Telefax +49 471 4820755 • presse@dsm.museum
• www.dsm.museum
Der
Info-Service
wird vom DSM herausgegeben und erscheint unregelmäßig bei
Bedarf.
Die Veröffentlichung ist kostenfrei; wir bitten jedoch um
Übersendung
eines Belegexemplares.
zurück