Presse-Info-Service
Info Nr. 14/09 vom 27.11.2009


SCHIFFFAHRTSGESCHICHTE IN WISSENSCHAFTLICHER UND DOKUMENTARISCHER FORM AUF ÜBER 500 SEITEN

Deutsches Schiffahrtsmuseum legt Ausgabe 31 seines wissenschaftlichen Jahrbuchs „Deutsches Schiffahrtsarchiv“ und einen Begleitband vor

Mitte Oktober ist Band 31 des „Deutschen Schiffahrtsarchivs“ erschienen. Die jüngste Ausgabe des jährlich veröffentlichten wissenschaftlichen Jahrbuchs des Deutschen Schiffahrtsmuseums, die dem Schifffahrtsexperten Arnold Kludas gewidmet ist, vereint auf 448 Seiten in gewohnter Form – reich illustriert und mit Zusammenfassungen in englischer und französischer Sprache – 19 Beiträge zu verschiedensten seefahrtsgeschichtlichen Themen.

Einen Schwerpunkt bilden drei Beiträge zur Geschichte der Seeschifffahrt: Flottenarzt a.D. Dr. Hartmut Nöldeke berichtet über eine Fahrt des Vermessungsschiffes S.M.S. MÖWE in der Südsee 1898-1899, die der damalige Schiffsarzt in Wort und Bild dokumentiert hat, der Schifffahrtshistoriker Dr. Christian Ostersehlte untersucht die Nachwirkungen des Untergangs der TITANIC in Bezug auf die Ausrüstung von Passagierschiffen mit Rettungsbooten und Harald Focke hinterfragt unter dem Titel „Gute Schiffe, schlechte Zahlen?“ die Rentabilität der Transatlantikliner des Norddeutschen Lloyd nach dem Zweiten Weltkrieg.

In mehreren Artikeln wird über historische meteorologische und meereskundliche Forschungen in hohen Breiten berichtet, wird Schifffahrtsgeschichte in Form biographischer und autobiographischer Notizen greifbar. So befasst sich beispielsweise Wolfgang Walter mit der Schließung der AG „Weser“ in Bremen im Jahr 1983 und erinnert sich der Bremerhavener Fregattenkapitän a.D. Hans Constabel an seine Seefahrtserlebnisse in den 1940er Jahren und der Nachkriegszeit.

Das vollständige Inhaltsverzeichnis des „Deutschen Schiffahrtsarchivs“, Band 31, finden Sie unter www.dsm.museum/Pubs2/dsa31.htm.

Bibliographische Angaben:

Deutsches Schiffahrtsarchiv 31, 2008
Wissenschaftliches Jahrbuch des Deutschen Schiffahrtsmuseums
Herausgegeben von Lars U. Scholl • Schriftleitung: Erik Hoops
Wiefelstede: Oceanum Verlag 2009
448 Seiten, 16,5 x 24 cm, mit 237 Abbildungen, davon 72 in Farbe, Hardcover, gebunden, mit farbigem Umschlag, 1125 g
ISSN 0343-3668 • ISBN 978-3-86927-031-9
Einzelpreis Euro 23,50, im Abonnement Euro 19,50

Als letzter Neubau eines frachtfahrenden Großseglers lief am 24. Juni 1926 auf der Werft von Johann C. Tecklenborg in Geestemünde die stählerne Viermastbark PADUA (seit 1946 KRUSENSTERN) vom Stapel, ein Auftrag der Hamburger Reederei Ferdinand Laeisz. Von der Jungfernreise dieses Schiffes, das unter Führung von Kapitän Carl Schuberg am 30. August 1926 mit einer Stückgutladung von Hamburg nach Chile auslief und von dort mit der üblichen Salpeterladung nach guter Reise am 11. April 1927 im holländischen Bestimmungshafen Delfzijl festmachte, berichtet der als Jungmann gemusterte Roderich Murrmann in einem Tagebuch.

Mit diesem Tagebuch veröffentlicht das Deutsche Schiffahrtsmuseum als Beiheft zur 31. Ausgabe des „Deutschen Schiffahrtsarchivs“ nun ein weiteres jener seltenen Dokumente, die aus erster Hand authentisch und zeitnah über das Alltagsleben an Bord eines Segelschiffes berichten und denen damit – ebenso wie Briefen und Lebenserinnerungen von Seeleuten – ein besonderer kulturgeschichtlicher Quellenwert zukommt. Hier sind es vor allem die vielfältigen Notizen, die über Angaben von Schiffspositionen, Kursen, Wetter, Segelführung und Fahrtgeschwindigkeiten hinausgehen und sehr realistisch, sachlich und stellenweise kritisch das harte, ganz und gar unromantische Leben an Bord eines frachtfahrenden Großseglers verdeutlichen.

Wie persönliche Aufzeichnungen und Briefe sind auch an Bord entstandene Fotografien aus früherer Zeit in manchem Familienbesitz bewahrt geblieben, so beispielsweise zwei Fotoalben des Hamburger Kapitäns Gerhard Störmer mit Aufnahmen von seinen Fahrten als Schiffsjunge und Matrose auf Hamburger Segelschiffen: der Bark SELMA HEMSOTH ex WINTERHUDE 1924/25, der Viermastbark PEKING 1925/26 und der Viermastbark PADUA 1926/27. Diese Fotografien, insbesondere natürlich die während der Jungfernreise der PADUA entstandenen Aufnahmen, und das Tagebuch von Roderich Murrmann korrespondieren eindrucksvoll miteinander und vermitteln zusammen ein kulturgeschichtlich aufschlussreiches Bild vom Bordleben auf deutschen Großseglern in den 1920er Jahren.

Der von Wolfgang Steusloff, Marianne Störmer und Wolfgang Murrmann herausgegebene Band „Die Jungfernreise der Viermastbark PADUA 1926/27“ ist zum Preis von 12,90 Euro im Buchhandel und im Museumsshop des Deutschen Schiffahrtsmuseums erhältlich.

Bibliographische Angaben:

Wolfgang Steusloff u.a. (Hrsg.)
Die Jungfernreise der Viermastbark PADUA 1926/27
Tagebuchaufzeichnungen von Roderich Murrmann, mit Fotografien aus einem Album von Gerhard Störmer
(Deutsches Schiffahrtsarchiv 31, 2008; Beiheft)
Wiefelstede: Oceanum Verlag 2009
80 Seiten, 16,5 x 24 cm, mit 70 Abbildungen, Hardcover, gebunden, mit farbigem Umschlag, 320 g
ISSN 1868-9434 • ISBN 978-3-86927-131-6
Euro 12,90




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