Der Coup gelang ihm, nachdem er gehört hatte, daß der dem Hause seit langem verbundene Künstler Ronald Franke aus Köln seine Staffelei im Hamburger Hafen aufgestellt hatte. Er bat ihn, Bilder vom Containerterminal zu malen und, wenn möglich, dem Museum zu stiften. Dieses Ansinnen war schon deswegen nicht unangemessen, weil längst eine stattliche Reihe von Franke-Werken im DSM hängt. Der Maler ließ sich nicht lange bitten und schuf vier Ölgemälde, von denen sich Dr. Scholl zwei aussuchen durfte.
Ronald Franke, den von jeher Schiffe, Flüsse, Kanäle, Häfen und das Meer fasziniert hatten, präsentierte bereits im Frühjahr 1990 seine überwiegend in den Wochen zuvor in Bremerhaven entstandenen maritimen Bilder erstmals im Deutschen Schiffahrtsmuseum auf einer Ausstellung, die beachtliches Aufsehen und breite Zustimmung fand. Wenn der zur Zeit wegen der Fassadensanierung des Scharoun-Gebäudes nicht nutzbare Sonderausstellungsraum wieder zur Verfügung steht, wird das Museum dem inzwischen 38jährigen Maler Ende 1999/Anfang 2000 eine weitere Ausstellung widmen. Ihr Motto: "100 Jahre Dortmund-Ems-Kanal (1899 - 1999)".
Das dritte Bild hat der bei Hamburg lebende Peter Storck dem DSM gestiftet. Es zeigt einen modernen Containerfrachter auf der Fahrt die Elbe abwärts. "Peter Storck ist ein technischer Marinemaler", analysiert Scholl die Stilrichtung. "Als gelernter Ingenieur legt er Wert auf absolute Genauigkeit."
Ebenfalls in der Container-Schau des Museums wird zukünftig ein Werk von Nikolaus Störtenbecker zu beschauen sein, der in der Nähe von Flensburg zu Hause ist. Der "Realist" hat als Motiv des großflächigen Ölbildes einen Containerfrachter gewählt, der zur Reparatur im Dock der Hamburger Werft Blohm + Voss liegt.
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