Deutsches Schiffahrtsmuseum

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Regional-Info Nr. 11/06 vom 21.02.2006


Filmpremiere im DSM: Die Vergessenen der Al - Zahraa

Ein Dokumentarfilm von Knud Vetten und Andreas Wenderoth, am Sonntag, d. 26. Februar 2006, um 11 Uhr, im DSM

 

Die Geschichte des irakischen Frachters Al–Zahraa, der seit nunmehr 15 Jahren in Bremerhaven fest liegt, ist die Geschichte eines Schiffes, das zur falschen Zeit am falschen Ort war. Eigentlich sollten damals nur die Maschinen überholt und repariert werden. Doch kaum waren diese ausgebaut, verhängte die UNO ein Embargo gegen den Irak. Grund dafür waren der Einmarsch irakischer Truppen in Kuweit, am 2. August 1990, und der darauf folgende zweite Golfkrieg.

Die 1983 im dänischen Frederikshavn vom Stapel gelaufene Al-Zahraa, deren Name übersetzt übrigens „Rose“ bedeutet,  war im so genannten ersten Golfkrieg, in dem der Irak gegen den Iran vorging und der sich von 1980 bis 1988 hinzog, als Transportschiff für Truppen und Panzer im Einsatz gewesen. Seit August 1990 liegt der 110 Meter lange und 19 Meter breite RoRo Frachter der Iraqi Line in Bremerhaven an der Kaje und harrt seines Schicksals, das nach wie vor ungewiss ist.

Doch nicht nur die Geschichte des Schiffes wird in dem 50 Minuten dauernden Film von Knud Vetten und Andreas Wenderoth beleuchtet. Im Mittelpunkt steht vor allem das Schicksal zweier Menschen, die im August 2002 seitens des Schiffseigners damit beauftragt wurden, die Al-Zahraa zu bewachen. Die irakische Reederei hatte zu diesem Zweck bereits seit 1990 in halbjährlichem Abstand jeweils zwei Männer nach Bremerhaven beordert.
 
Da allerdings schon die ersten Wachmannschaften damit begonnen hatten, alles, was auf dem Frachter nicht niet- und nagelfest war, zu veräußern, beinhaltete diese Aufgabe im wesentlichen jede Menge Freizeit – ein halbes Jahr bezahlten Urlaub. So stellten sich auch Adel und Abdullah ihren Aufenthalt in Bremerhaven vor. Doch dann kam alles ganz anders, denn am 20. März 2003 brach mit dem amerikanischen Bombardement Bagdads der dritte Golfkrieg aus…

Die Filmemacher begleiteten die beiden Wachleute durch die zwei Jahre währende Monotonie ihres Bordalltags, und versuchen, Ängste, Not und Verzweiflung des durch das Fernsehen übermittelten Kriegselends in der Heimat transparent zu machen. Der Film erzählt von Sehnsüchten, Entwurzelung und Heimweh, aber auch von unerwarteter Solidarität.

Gefördert wurde dieses ungewöhnliche Filmprojekt von der de facto medienagentur, Leipzig, das Filmbüro Bremen, Bremen in t.i.m.e. und durch den Senator für Kultur.

Der Dokumentarfilm „Die Vergessenen der Al-Zahraa wird am Sonntag, d. 26. Februar, um 11.00 Uhr, im Vortragssaal des DSM gezeigt. Die Autoren werden anwesend sein. Alle Interessierten sind recht herzlich dazu eingeladen!

Foto: Ernst Rinke, Archiv: DSM

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