Die
Geschichte des irakischen Frachters Al–Zahraa,
der seit nunmehr 15 Jahren in Bremerhaven fest liegt, ist die
Geschichte eines
Schiffes, das zur falschen Zeit am falschen Ort war. Eigentlich sollten
damals
nur die Maschinen überholt und repariert werden. Doch kaum waren
diese
ausgebaut, verhängte die UNO ein Embargo gegen den Irak. Grund
dafür waren der
Einmarsch irakischer Truppen in Kuweit, am 2. August 1990, und der
darauf
folgende zweite Golfkrieg.
Die 1983 im dänischen Frederikshavn
vom Stapel gelaufene Al-Zahraa,
deren Name übersetzt übrigens
„Rose“ bedeutet, war im so genannten
ersten
Golfkrieg, in dem der Irak gegen den Iran vorging und der sich von 1980
bis
1988 hinzog, als Transportschiff für Truppen und Panzer im Einsatz
gewesen.
Seit August 1990 liegt der 110 Meter lange und 19 Meter breite RoRo
Frachter
der Iraqi Line in Bremerhaven an der Kaje und harrt seines Schicksals,
das nach
wie vor ungewiss ist.
Doch
nicht nur die Geschichte des Schiffes wird in dem 50 Minuten dauernden
Film von
Knud Vetten und Andreas Wenderoth beleuchtet. Im Mittelpunkt steht vor
allem
das Schicksal zweier Menschen, die im August 2002 seitens des
Schiffseigners
damit beauftragt wurden, die Al-Zahraa
zu bewachen. Die irakische Reederei hatte zu diesem Zweck bereits seit
1990 in
halbjährlichem Abstand jeweils zwei Männer nach Bremerhaven
beordert.
Da
allerdings schon die ersten Wachmannschaften damit begonnen hatten,
alles, was
auf dem Frachter nicht niet- und nagelfest war, zu
veräußern, beinhaltete diese
Aufgabe im wesentlichen jede Menge Freizeit – ein halbes Jahr bezahlten
Urlaub.
So stellten sich auch Adel und Abdullah ihren Aufenthalt in Bremerhaven
vor.
Doch dann kam alles ganz anders, denn am 20. März 2003 brach mit
dem
amerikanischen Bombardement Bagdads der dritte Golfkrieg aus…
Gefördert
wurde dieses ungewöhnliche Filmprojekt von der de facto
medienagentur, Leipzig,
das Filmbüro Bremen, Bremen in t.i.m.e. und durch den Senator
für Kultur.
Der
Dokumentarfilm „Die Vergessenen der Al-Zahraa
wird am Sonntag, d. 26. Februar, um 11.00 Uhr, im Vortragssaal des DSM
gezeigt.
Die Autoren werden anwesend sein. Alle Interessierten sind recht
herzlich dazu
eingeladen!
Foto: Ernst
Rinke, Archiv: DSM
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