Deutsches Schiffahrtsmuseum

Regional-Presse-Info

Regionalinfo 03/98 vom 06.03.1998

60 preisgekrönte Schülerarbeiten aus Deutschland werden in sechs Ländern rund um den Erdball gezeigt

Sieben Schiffahrtsmuseen veranstalten internationalen Mal- und Zeichenwettbewerb zum Thema Fischerei - Ausstellung von preisgekrönten Arbeiten vom 17. Mai bis 14. Juni 1998 im Forum Fischbahnhof in Bremerhaven - Einsendeschluß für deutsche Teilnehmer ist der 1. April

Deutschen Schulkindern winkt eine einzigartige Chance. Wenn sie sich an einem internationalen Mal- und Zeichenwettbewerb zum Thema "Fischerei" beteiligen, können sie nicht nur darauf hoffen, als Preisträger ausgezeichnet und beschenkt zu werden. Weitaus verlockender ist: 60 prämierte Arbeiten deutscher Teilnehmer werden in Schiffahrtsmuseen über den ganzen Erdball verteilt öffentlich ausgestellt - jeweils zehn in Mossel Bay (Südafrika), Vancouver (Kanada), Sydney (Australien), Macau (Südchina), Zhuhai (China) und Seixal (Portual).

Umgekehrt werden jeweils zehn ausgewählte Arbeiten aus diesen Ländern im Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven eintreffen, das zum Kreis der insgesamt sieben beteiligten Museen zählt. Sie werden zusammen mit den besten Bildern deutscher Schüler vom 17. Mai bis 14. Juni dieses Jahres im Forum Fischbahnhof am Schaufenster Fischereihafen gezeigt.

Die Idee zu diesen "International Exhibitions of children art" (Internationale Ausstellungen von Kinderkunst) hatte Jessica Chan I Un vom Schiffahrtsmuseum in Macau, die damit bei ihren Kollegen offene Türen einlief. Ausgeschrieben ist dieser Wettbewerb für Schulkinder im Alter von acht bis dreizehn Jahren, die maximal zwei Bilder im Format DIN A4 einreichen können.

Die Mal- oder Zeichentechnik, die sie dabei anwenden, ist ihnen freigestellt. Die Einsendungen mit Namen, Altersangabe und Adresse sind zu richten an das Deutsche Schiffahrtsmuseum, Hans-Scharoun-Platz 1, 27568 Bremerhaven, oder an das Forum Fischbahnhof, 27572 Bremerhaven. Für den Einsendeschluß ist der Poststempel maßgebend.

Die Jury, die über die aus Deutschland eingereichten Arbeiten entscheidet, besteht aus Dr. Dorothee Starke, Leiterin des Forums Fischbahnhof, Dr. Siegfried Stölting, Museumspädagoge am Deutschen Schiffahrtsmuseum, und Hans-Georg Mildner, Verbindungslehrer für Museen am Lehrerfortbildungsinstitut Bremerhaven.

Kontakt unter Brüdern brachte DSM in den Besitz eines Spillmodells

Auszubildende des Bauhofes "Werft Saatsee" in Rendsburg haben es nach Plänen aus dem Deutschen Museum in München nachgebaut

Unter Brüdern regelt sich manches wesentlich leichter. So auch in einem Fall, aus dem das Deutsche Schiffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven jetzt beträchtlichen Nutzen gezogen hat. Diplomingenieur Michael Heidbrink ist Werftleiter des Bauhofs Rendsburg, der früheren Staatswerft Saatsee, und er hält mit seinen 230 Mitarbeitern nahezu 150 Wasserfahrzeuge in Schuß. Die Schiffe gehören zur Wasser- und Schiffahrtsdirektion Kiel, deren Einflußbereich von Usedom bis Helgoland reicht.

Weil dieser Staatsbetrieb sich nicht nur nebenher, sondern von seinem Auftrag her intensiv der Facharbeiterausbildung widmet, eröffnet sich für Heidbrink von Zeit zu Zeit die Möglichkeit, einige seiner 35 Azubis mit gemeinnützigen Arbeiten für Museen und vergleichbare Institutionen sinnvoll zu beschäftigen. Davon erfuhr auf der Familienschiene Heidbrinks fünf Jahre jüngerer Bruder Ingo, ein Historiker, der im DSM den Forschungs- und Ausstellungsbereich Hochseefischerei betreut.

Ingo Heidbrink hatte sich schon lange ein Spill gewünscht, wie es um die Jahrhundertwende auf Fischereifahrzeugen in Gebrauch war und in seiner Schausammlung noch fehlte. Die Rendsburger haben ihm ein Modell im Maßstab 1:2 nicht nur gebaut, sondern sogar ins Museum getragen.

Die Pläne für das Spill, das auf den Fischdampfern früher der zentrale Arbeitsplatz war und sowohl für das Einholen der Netze als auch für das Verholen des Schiffes selbst diente, fanden sich im Deutschen Museum in München an. "Es waren jedoch keine Werftpläne, sondern Rekonstruktionen nach zeitgenössischen Modellen", räumt Ingo Heidbrink ein. Ähnliche Modelle befinden sich nach seiner Kenntnis nur noch im Altonaer Museum in Hamburg, wenngleich in erheblich kleineren Maßstäben.

Das Bremerhavener Spill ist immerhin gut 60 Zentimeter hoch, 42 Zentimeter breit und steht auf einem Sockel. Gebaut haben es Auszubildende mit dem Berufsbild "Industriemechaniker". "Früher nannte man sie Maschinenschlosser", erläutert Ausbildungsmeister Christian Rohwer, der sie als seine Schützlinge angeleitet und unterstützt hat. "Uns allen hat diese Arbeit viel Spaß gemacht". Er hätte gern einige der jungen Leute mit nach Bremerhaven genommen, aber: "Leider sind sie schon im Januar mit dem Facharbeiterbrief in der Tasche bei uns ausgeschieden."

Hinweis: Die Veröffentlichung des Info-Service ist kostenfrei. Wir bitten jedoch bei Druckmedien um Übersendung eines Belegexemplars.


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