Für die Aktion, die auf dem Freigelände des Museums vonstatten gehen wird, hat er den Hamburger Bootsbauer Andreas Wieckhorst gewonnen, der im Bau von Fellbooten langjährige praktische Erfahrungen besitzt. Den wissenschaftlichen Background liefert Dr. Stölting selbst, der bereits im Sommer 1997 an gleicher Stelle mit seinem Mitstreiter, dem für die Museumspädagogik am Lehrerfortbildungsinstitut Bremerhaven zuständigen Hans-Georg Mildner, ein anderes Fellboot, einen westgrönländischen Kajak, nachgebaut hat.
In diesem Jahr will Dr. Stölting mehr erreichen: Er sucht bis zu einem knappen Dutzend Interessenten, die sich den Traum von einer eigenen Baidarka erfüllen möchten und dafür nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern auch etwas Geld für das Baumaterial mitzubringen bereit sind. Die Idee, mit einem Fellboot "in See zu stechen", ist alles andere als abwegig. Die Bewohner Nordostsibiriens befuhren noch bis in dieses Jahrhundert hinein mit Baidarkas die küstennahen Gewässer.
"Die Baidarkas waren für den Einsatz auf See gedacht, nicht etwa auf Binnengewässern", betont Dr. Stölting. Die um die fünf Meter langen Boote, deren Besatzung aus bis zu drei Mann bestand, hatten ein Skelett aus Knochen oder Holz, das die Sibirier mit Fellen bespannten. In Bremerhaven wird das Skelett selbstverständlich aus Holz bestehen, und anstelle der Felle wird Tuch verwendet, das mit Öl imprägniert und wasserdicht gemacht wird. "Die Boote müßten ihren Eignern allein schon deswegen viel Freude bereiten, weil sei bei guter Pflege eine Lebensdauer von vielen Jahren erreichen können", meint Stölting. "Allerdings - das Skelett sollte von Zeit zu Zeit neu bespannt werden".
Interessenten, die an der Aktion teilnehmen möchten, können sich bei Dr. Stölting im Deutschen Schiffahrtsmuseum melden. Die Anmeldungen sollten bis Mitte Juni eingetroffen sein, damit das DSM Bootsbaumaterial in der benötigten Menge bereithalten kann.
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