Deutsches Schiffahrtsmuseum

Regional-Presse-Info

Regionalinfo 07/99 vom 24.06.1999

Berühmte "Diva" erhält neues Make-up

Schwerlastkran hob Aluminiummast ab - Auch an der Reling sind Reparaturarbeiten erforderlich

Die weltberühmte "Diva" erhält nach einem gründlichen Face Peeling ein neues, strahlendes Make-up, und das hat sie auch nötig. Die Schöne, die seit Herbst letzten Jahres als Blickfang vor dem Erweiterungsbau steht und von Besuchern wie Passanten beäugt wird, sah doch reichlich nach häßlichem Entlein aus. Die Tatsache, daß sie ihrem Element, dem Wasser, entrissen wurde, gibt der technischen Crew des Deutschen Schiffahrtsmuseums Gelegenheit, sie für die Bewunderer wieder herauszuputzen.

In die bereits angelaufenen Renovierungsarbeiten mischte sich am 24.06.1999 ein Schwerlastkran ein, der den ca. 16 Meter hohen Aluminiummast zog. Demnächst wird um den 13,27 Meter langen, 4,35 Meter breiten, 7,8 Tonnen schweren, aus Kohlefaserwaben mit Glasfaserschaum bestehenden Rumpf eine Art Mini-Schiffbauhalle errichtet, in der die Mitarbeiter des hauseigenen Technischen Dienstes die elegante Sloop nicht nur auf Hochglanz polieren, sondern auch kleinere Schäden an der Reling und am stehenden und laufenden Gut reparieren werden. Wie Jörg Geier, Leiter des Technischen Dienstes, und Hans-Walter Keweloh, der die Bootsflotte im Museum als Wissenschaftler betreut, das Ziel der Restaurierung beschreiben, kommt es nicht so sehr darauf an, die "Diva" so neu aussehen zu lassen, als wollte sie gerade zum ersten Törn auslaufen. "Wir wollen zwar eine gepflegte Jacht, aber man darf ihr durchaus anmerken, daß sie schon bei schwerem Wetter gesegelt worden ist." Filigranarbeit erfordert der Schriftzug "Diva", der nicht auf den Rumpf gemalt, sondern geklebt ist.

Die Jacht geht in der Bootsflotte im Erweiterungsbau des Deutschen Schiffahrtsmuseums damit den gleichen Weg, den vor ihr schon ein prachtvoller Schärenkreuzer ging, der sich nach der Restaurierung als ästhetischer Blickfang zwischen den Sportbooten des Museums präsentiert.

Die "Diva", übrigens zweite Jacht dieses Namens, wurde im Jahre 1985 bei der Werft Denninger & Meile in Ulm in Auftrag gegeben; im gleichen Jahr holte sie den Admiral's Cup nach Deutschland. Auf Vorschlag des Skippers Berend Beilken schenkte der Eigner Peter Westphal-Langloh (Lübeck) sie 1992 als ein Glanzstück der jüngeren nationalen Jachtbaugeschichte dem Deutschen Schiffahrtsmuseum - eine Schönheit, die nie vergeht, aber von Zeit zu Zeit einer Auffrischung bedarf.

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