Deutsches Schiffahrtsmuseum

Presse-Info-Service


Info Nr. 07/01 vom 19.04.2001


DSM-Bibliothek nun im Internet erreichbar

Museum schließt sich dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund an - Bereits 30.000 Titel in der Göttinger Datenbank abrufbar - Drei digitale Arbeitsplätze für Benutzer im Lesesaal

Die beiden Vorreiter sind in der Seestadt Bremerhaven angesiedelt: Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und das Deutsche Schiffahrtsmuseum (DSM) mit seiner weltweit gefragten Spezialbibliothek sind die beiden ersten eigenständigen Forschungsinstitute im Lande Bremen, die sich dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) von sieben norddeutschen Bundesländern angeschlossen haben und damit im Internet vernetzt sind. "Mit diesem zukunftsweisenden Schritt haben wir unseren Service für die wissenschaftliche und allgemeine Öffentlichkeit entscheidend verbessert", betont Dr. Albrecht Sauer, Leiter der wissenschaftlichen DSM-Bibliothek. "Uns ist jeder willkommen. Wir wollen Appetit machen auf schifffahrtsgeschichtliche Arbeit, vor allem in unseren Räumen selbst."

Die Datenbank allerdings steht in Göttingen im Haus Nummer 1 am Platz der Göttinger Sieben, und sie ist das Herz des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes, zu dem sich die Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen zusammengefunden haben. Seitdem sich in diesem Frühjahr auch die DSM-Bibliothek in das digitale System eingeklinkt hat, sind die Tage für den herkömmlichen Zettelkatalog gezählt, mit dem im Sommer 1971, vor nun beinahe drei Jahrzehnten, vier Jahre vor der Eröffnung des Hauses am Hans-Scharoun-Platz in Bremerhaven, alles begonnen hat.

Obwohl der Gesamtbestand von über 70.000 Titeln, die sich seit 1971 angesammelt haben, noch längst nicht komplett in der zentralen Datenbank gelandet ist, können die potenziellen Nutzer bereits jetzt gut 30.000 Titel, nicht nur die bereits seit 1991 vom DSM-Bibliotheksteam dank der Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft digital erfassten Neuerwerbungen, auf der hauseigenen Web-Site (www.dsm.de) oder auf dem in Göttingen stationierten Gemeinsamen Verbundkatalog aufspüren und die Trefferlisten auf ihrem Rechner speichern oder ausdrucken. Alles sogar kostenlos. "Die unentgeltliche Bereitstellung solcher Daten gehört nun einmal zu den ureigensten Aufgaben eines Wissenschaftsmuseums", begründet Albrecht Sauer diesen Service.

Es ist eine wahre Datenflut, die über die Göttinger Zentrale hereingebrochen ist: bislang über 30 Millionen Nachweise. Mit ihren später einmal mehr als 70.000 Titeln wird die DSM-Bibliothek wohl einen guten Mittelplatz einnehmen. Im Vergleich zu den ganz großen Einrichtungen wie den 25 Staats-, Landes- und Universitätsbibliotheken, zu den 37 Bibliotheken der Hochschulen und Fachhochschulen, zu einigen der anderen 23 wissenschaftlichen Spezialbibliotheken nimmt sich dieser Bestand allerdings eher bescheiden aus.

"Das Problem, vor dem sich angeschlossene Bibliotheken sehen: Die Titelerfassung muss derart präzise normiert sein, dass ein bestimmter Titel, auch wenn das dazugehörige Dokument an mehreren Orten in den Regalen real vorhanden ist, stets zu einem identischen Titel-Datensatz führt, der sich erst gleichsam in der zweiten Ebene in die verschiedenen Besitznachweise verzweigt", beschreibt Dr. Sauer die Aufgabenstellung. Denn: "Computer verzeihen nicht die kleinste Abweichung zwischen Abfrage und gesuchtem Datensatz." Der elektronische Katalog zeigt sich gegenüber dem alten Zettelkatalog durch einen einzigartigen Komfort um Längen überlegen: Jeder Benutzer kann vor Ort - will heißen: im Lesesaal des Deutschen Schiffahrtsmuseums - oder im Internet Verfasser, Titel, Titelstichworte, Reihe, Verlag, Erscheinungsjahr, Signatur und vieles mehr mühelos recherchieren.

Gleich von daheim oder im Lesesaal: Das Vorgehen ist stets einfach und übersichtlich. Vom häuslichen Arbeitsplatz sucht man die Web-Site des Museums auf (www.dsm.de), klickt auf Bibliothek, dann auf Online-Katalog oder Systematischer Online-Katalog und bekommt auf seine Suchanfrage prompt eine Trefferliste ausgegeben. Auch an den drei neu eingerichteten digitalen Arbeitsplätzen im DSM-Lesesaal kann der Benutzer direkt seine Suchanfragen eingeben. Einen besonderen Clou bietet der Systematische Katalog: Er führt mit wenigen "Maus-Klicks" vom individuellen Interessengebiet unmittelbar zu den Listen der vorhandenen Literatur.

 Bis alle in der Bibliothek vorhandenen 70.000 Titel in der Online-Datenbank vorhanden sind, wird es freilich noch ein wenig dauern. 40.000, die noch ausstehen, sind schließlich keine Kleinigkeit. Aber das Bibliotheksteam um Dr. Sauer arbeitet mit Feuereifer und Unterstützung durch zusätzliche Arbeitskräfte daran, so schnell wie möglich den Gesamtbestand elektronisch verfügbar zu machen, damit es nicht langfristig zwei Klassen von Titeln gibt: Die, die online-zugänglich sind und benutzt werden, und die, die wegen ihrer mühsameren Verfügbarkeit langsam der Vergessenheit anheim fallen.

 Einen erheblichen Beitrag für das Projekt hat auch der Förderverein Deutsches Schiffahrtsmuseum geleistet: Nur mit seiner Unterstützung ist es gelungen, die erforderlichen technischen Einrichtungen zu finanzieren.
 

Hinweis: Die Veröffentlichung des Info-Service ist kostenfrei. Wir bitten jedoch bei Druckmedien um Übersendung eines Belegexemplars.


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