In seiner Arbeit „»Deutschlands einzige Kolonie ist das Meer!« Die Deutsche Hochseefischerei und die Fischereikonflikte des 20. Jahrhunderts“ zeigt Dr. Ingo Heidbrink, Leiter der Abteilung Fischereigeschichte am Deutschen Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven, diese Konflikte erstmalig aus deutscher Perspektive und legt dar, warum sich für eine kurze Phase der Verlust der traditionellen Fanggebiete durch technische Innovation kompensieren ließ. Heidbrink analysiert, warum heute nur noch eine kleine Flotte von Fischereifahrzeugen unter deutscher Flagge die Weltmeere befischt, welche alternativen Entwicklungsmöglichkeiten es gegeben hätte und wie sich der Strukturwandel auf die deutschen Fischereistandorte auswirkte.
Der Autor stellt die Frage, aus welchen Gründen der Niedergang der deutschen Hochseefischerei erfolgte und ob er unvermeidbar war, oder ob nicht vielmehr ihre Blüte im 20. Jahrhundert nur aus einer vorübergehenden Diskrepanz des techno-logischen Entwicklungsstandes der europäischen Fischereinationen und der Uferstaaten der Fanggebiete resultierte. Die Arbeit Heidbrinks basiert auf seiner Habilitationsschrift an der Universität Bremen und wurde möglich durch ein zweijähriges Fellowship am Hanse-Wissenschaftskolleg. Forschungsaufenthalte auf Island, Grönland und Neufundland sowie Reisen auf Fischereischutzbooten und -forschungsschiffen trugen wesentlich zu ihrer Entstehung bei.
Der Band „»Deutschlands einzige
Kolonie ist das Meer!« Die deutsche Hochseefischerei und die Fischereikonflikte
des 20. Jahrhunderts“ von Ingo Heidbrink ist als Band 63 der wissenschaftlichen
„Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums“ im Convent Verlag, Hamburg,
erschienen (ISBN 3-934613-80-2). Das durchgehend illustrierte Buch umfasst
260 Seiten und ist zum Preis von EUR 39,90 im Buchhandel oder im Museumsshop
des Deutschen Schiffahrtsmuseums erhältlich.
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des Info-Service ist kostenfrei. Wir bitten jedoch bei Druckmedien um Übersendung
eines Belegexemplars.
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