Als das DSM im Frühsommer letzten Jahres erstmals den Interessierten eine Bildauswahl aus seinem Archiv offerierte, griffen gut 100 Schiffahrtsfreunde spontan zu. Sie suchten sich unter den zwölf Motiven, die ihnen als Kopien im Kleinformat mit Kurzbeschreibungen und Angaben zur Datierung zugeschickt worden waren, jene aus, die ihrem Geschmack oder ihrer Sammelrichtung am ehesten entsprachen. Seitdem sind alle zwei Monate regelmäßig neue Angebote mit stets einem Dutzend zur Auswahl stehenden Fotos verschickt worden, so daß die Mitglieder bislang unter 72 Motiven ihre Auswahl treffen konnten. Die Anzahl der Bestellungen liegt inzwischen bei knapp 2.500 Fotos.
Es steht nicht zu befürchten, daß dem Museum jemals die Motive ausgehen könnten. Im Archiv des DSM lagern mittlerweile über 100.000 Negative und Fotografien, auf denen Schiffe und Hafenszenen festgehalten sind, darunter Aufnahmen von hoher künstlerischer und handwerklicher Qualität, für die Namen wie die der Hamburger Hafenfotografen Hans Hartz und Walter Lüden stehen.
Vor allem die Bilder von Hans Hartz stehen ganz oben in der Gunst der Freunde maritimer Bilder. Dafür hat Klaus-Peter Kiedel, Historiker und Archivleiter am DSM, eine einfache und einleuchtende Erklärung: "Hartz hat in den zwanziger und dreißiger Jahren im Hamburger Hafen fotografiert, als neben Dampfern und Windjammern auch bereits Motorschiffe die Elbe befuhren. Seine Bilder halten nicht nur Hafengeschichte fest, sie zeichnen sich auch durch jene atmosphärische Dichte aus, die für das lichtbildnerische Schaffen von Hans Hartz typisch ist." Zu den Bestsellern zählen Windjammer, Kriegsschiffe aus der Zeit vor 1920 und als Einzelmotiv der Leuchtturm Roter Sand, der für viele Küstenbewohner längst mythische Bedeutung hat.
Die Sortierung ist bei jedem Angebot in etwa die gleiche. Sie besteht aus einem älteren und einem moderneren Passagier- oder Frachtschiff, je einem Segelschiff, Fischdampfer, Schlepper, Spezialschiff und Kriegsschiff, dazu einer Werft- oder Hafenansicht. Zwei "Überraschungsbilder" (Kiedel) runden die Palette maritimer Motive ab.
Abonnent des Fotoservice kann jeder werden, der sich gegen eine Jahresgebühr von 36 DM in die Versandliste eintragen läßt. Seine Bestellung muß er bis zum 15. Tag jenes Monats abschicken, für den das Angebot bestimmt ist. Im darauffolgenden Monat sendet ihm der DSM-Fotoservice die georderten Bilder zu. Jede der technisch hochwertigen Vergrößerungen - für gleichbleibende Qualität bürgt DSM-Fotograf Egbert Laska - kostet 11 DM, ein vergleichsweise günstiger Preis. Hinzu kommen 5 DM Versandkosten je Lieferung.
Für das Bildformat 18 mal 24 Zentimeter hat man sich im DSM aus zwei Gründen entschieden: Es ist repräsentativ und eignet sich gut für Einrahmungen. Schiffahrtsfreunde können somit Ihre Zimmerwände nicht nur mit Bildern ihrer Wahl schmücken, sondern darüber hinaus nach jeder neuen Sendung die Motive gegen andere auswechseln.
Die meisten Abnehmer beim DSM-Fotoservice sind in Bremen und in Schleswig-Holstein zu Hause, andere im Binnenland, vor allem wenn ihr Wohnort in der Nähe eines schiffbaren Gewässers liegt. Nur Hamburger fehlen fast völlig im Mitgliederverzeichnis, obwohl Kiedel gerade in der bedeutendsten deutschen Hafenstadt die meisten Interessenten vermutet. Seine einzige Erklärung: "Es hat sich eben an der Elbe noch nicht herumgesprochen, daß es den Fotoservice gibt."
Informationen und Unterlagen können unter dieser Anschrift angefordert werden:
Bei soviel Interesse und dem starken Echo in den Medien hat sich das DSM entschlossen, die Sonderausstellung bis zum 30. August zu verlängern. Hinweis: Die Veröffentlichung des Info-Service ist kostenfrei. Wir bitten jedoch bei Druckmedien um Übersendung eines Belegexemplars.