Als die Jury mit ihrem Vorsitzenden Hans-Walter Keweloh, der zugleich Wettbewerbsleiter ist, die Aufgabe stellte und im letzten Herbst bekannt gab, wollte sie damit einen möglichst großen Kreis potentieller Teilnehmer ansprechen: Seit Jahrhunderten, hieß es in der Ausschreibung, stellt der Mensch mit Angeln, Reusen und Netzen vom Land und vom Wasser her dem Fisch nach, um seine Speisekarte mit Delikatessen des Meeres, der Seen und der Flüsse zu bereichern. Unter dem Wettbewerbsthema sind daher Fischfang und Fischverarbeitung ebenso darstellbar wie die Herstellung und der Genuß von leckeren Fischgerichten.
Der Countdown für die 21. Maritimen Filmtage läuft. Einsendeschluß ist am 31. August. Für die drei besten Beiträge sind Geldpreise von 500, 300 und 200 DM ausgelobt.
Damals, als alles begann, schrieb man das Jahr 1979. Dr. Stölting, frisch eingestellter Historiker mit einem Faible für Schiffe aus Papier, nahm sich als erstes Projekt den Flußraddampfer "Meissen" von 1881 vor, von dem das Mittelteil original im DSM zu besichtigen und sogar zu betreten ist. Diese Arbeitsvorlage im Maßstab 1:100 ist seit vielen Jahren vergriffen. Seit 1979 ist ein gutes halbes Hundert Modellbaubogen erschienen. Einige stießen auf eine so starke Nachfrage, daß Stölting immer wieder - oft in überarbeiteter verbesserter Form - nachdrucken lassen mußte. Der beliebteste Bogen war der vom Leuchtturm "Roter Sand", heute ein technisches Denkmal in der Außenweser. Er ist bereits in achter Auflage auf den Markt gekommen.
Einen deutlichen Umsatzschub konnte das Deutsche Schiffahrtsmuseum registrieren, seit es im letzten Jahr seinen modernen Museumshop in Betrieb genommen hatte. Die Modellbaubogen lassen sich wesentlich günstiger präsentieren als vorher und stoßen bei den Besuchern dementsprechend auf mehr Aufmerksamkeit und ein stärkeres Kaufinteresse.
Der neue Bogen macht einen weiteren Aspekt aus der Geschichte der Schiffahrt und des Schiffbaus anschaulich und nachvollziehbar - eben den der Meerestechnik. Die 1965 bei den Kieler Howaldtswerken gebaute Bohrinsel hatte eine Länge von 69 Metern, eine Breite von 43 Metern, eine Plattform von 5,50 Metern Höhe und trug alle zum Bohren erforderlichen Einrichtungen: den 43 Meter hohen Mast, die Anlagen zum Hältern und Aufbereiten der Spülflüssigkeit ("mud") sowie zum Zementieren des Bohrloches, dazu Unterkünfte für eine 76köpfige Besatzung. Zwei Kräne konnten Lasten von bis zu 50 bzw. 15 Tonnen bewegen. Für Versorgungsflüge war ein Hubschrauberdeck vorhanden.
Sechs Beine von 82 Metern Länge und vier Metern (12 Fuß) Durchmesser erlaubten das Heben und Senken der Plattform und das Arbeiten im bis zu 45 Meter tiefen Wasser bei einer Bohrtiefe von fast 5.500 Metern. Vier Anker von je 6.000 englischen Pfund Gewicht hielten die Insel auf Position.
Im Jahre 1989 ließ die Deutag die ehemalige "Transocean 1" in Bremerhaven reparieren, umbauen und den neuesten Umweltschutz- und Sicherheitsbestimmungen anpassen. Danach wurde die Insel über 130 Seemeilen zur Lokation Paapsand Süd in der Emsmündung geschleppt und nahm ihren Bohrbetrieb auf. Bis 1993 wurde sie in diesem Gebiet auf verschiedenen Bohrstellen eingesetzt. Über ihren weiteren Verbleib nach erfolgtem Verkauf ist wenig bekannt. Angeblich soll sie in Katar am Persischen Golf liegen.
Der Modellbaubogen der Bohrinsel "Deutag 1" kostet 10 DM und ist im Deutschen Schiffahrtsmuseum sowie im Fachhandel erhältlich.
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