Auf besonderes Interesse stieß hierbei die weltweit einmalige
Präsentation im Rahmen der Ausstellung mit ihrer ebenfalls einmaligen
Sammlung von Instrumenten deutscher Hersteller des 19. Jahrhunderts, die
das DSM im Laufe der vergangenen 25 Jahre zusammengetragen hat. Die aus
der langjährigen Mitgliedschaft Dr. Uwe Schnalls in der „Scientific
Instrument Society“ geknüpften weltweiten Kontakte haben einen großen
Teil dazu beigetragen, die überaus seltenen Exponate überhaupt
erst aufzuspüren. Das DSM hofft, dass durch den Erfolg dieser Veranstaltung
die geplante angemessene Präsentation auch der klassischen Navigationsinstrumente
weitere Unterstützung erfahren wird.
In Form einer vielfältigen Detailreise öffnete die Kursleiterin, Frau Haastert, die Sicht auf einen Facettenreichtum, der sich nicht nur in Form der Gesamtschau offenbart, sondern sich auch in den einzelnen Exponaten selbst finden und künstlerisch einfangen lässt. Die Kursteilnehmer hatten die Aufgabe, in Form von Bleistiftzeichnungen Ausschnitte und Details in starker Vergrößerung von Objekten und Szenen festzuhalten, wobei die Wahl des Motivs freigestellt blieb. An jedem der Kurstage stand jedoch ein anderes Thema im Mittelpunkt. So wurden zunächst Segelyachten, das im Erweiterungsbau des DSM ausgestellte hölzerne Spantenskelett einer Yacht und der Torfkahn vom Teufelsmoor in den Vordergrund gestellt.
Mit zunehmender Schwierigkeit galt es im Anschluss, die im Sharoun-Bau des DSM zu bewundernden Koffer von Auswanderern skizzenhaft darzustellen. Diese Themenstellung zeitigte erstaunliche Sichtweisen. So standen faszinierenden Details der Gepäckstücke Gesamtansichten des Kofferensembles mit Hafenansichten im Hintergrund gegenüber. Das Thema der letzten Sitzung stellte die Kursteilnehmer vor die größte Herausforderung: es galt, der Bremer Hansekogge von 1380 zeichnerisch kleinste Details zu entlocken. Die kunstvollen Ergebnisse zeigten, dass auch ein so großes und imposantes Exponat interessante Detailansichten bereithält, wie z.B. verschiedene Maserungen des Holzes und unterschiedliche Oberflächen- und Verbindungsstrukturen der Schiffsplanken. Besonders reizvoll macht diese Zeichnungen das Wechselspiel von Licht und Schatten, hervorgerufen durch die Ausleuchtung des dunklen Holzes dieses bedeutendsten Exponats der Ausstellungen des DSM.
Die Ergebnisse der Kurses zeigen, dass es lohnt, gerade auch den größeren
Exponaten gründlich „auf den Zahn zu fühlen“, denn nahezu jedes
Objekt und Gemälde hält in seinen Details überraschende
und zugleich faszinierende Einsichten bereit. So ist es nicht verwunderlich,
dass die Begeisterung der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer groß
war, weshalb die von Angela Haastert initiierte Reihe „Zeichnen im Museum“
mit Sicherheit weitere Fortsetzung finden wird.
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kostenfrei. Wir bitten jedoch bei Druckmedien um Übersendung eines
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Informationen zum Pressedienst
des DSM