Deutsches Schiffahrtsmuseum

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Regional-Info Nr. 12/02 vom 16.05.2002


Instrumentenhistoriker besuchen DSM

Mitglieder der „Scientific Instrument Society“ informieren sich während einer Konferenz über Glanzlichter der Instrumentensammlung

Vom 11. bis 16. Mai 2002 trafen sich Mitglieder der internationalen „Scientific Instrument Society“ zu ihrer alljährlichen Frühjahrskonferenz, die in diesem Jahr in Hamburg ihren Anfang nahm. Bei dieser Konferenz werden immer bedeutende Instrumentensammlungen einer bestimmten Region besichtigt. So besuchten 22 Mitglieder der Gesellschaft aus ganz Europa, den USA und sogar China am 14. Mai das Deutsche Schiffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven, um sich von Dr. Albrecht Sauer, zuständig für die Gezeitenabteilung, und Dr. Uwe Schnall, Leiter der Navigationsabteilung, über die herausragendsten Sammlungsstücke informieren zu lassen.

Auf besonderes Interesse stieß hierbei die weltweit einmalige Präsentation im Rahmen der Ausstellung mit ihrer ebenfalls einmaligen Sammlung von Instrumenten deutscher Hersteller des 19. Jahrhunderts, die das DSM im Laufe der vergangenen 25 Jahre zusammengetragen hat. Die aus der langjährigen Mitgliedschaft Dr. Uwe Schnalls in der „Scientific Instrument Society“ geknüpften weltweiten Kontakte haben einen großen Teil dazu beigetragen, die überaus seltenen Exponate überhaupt erst aufzuspüren. Das DSM hofft, dass durch den Erfolg dieser Veranstaltung die geplante angemessene Präsentation auch der klassischen Navigationsinstrumente weitere Unterstützung erfahren wird.
 
 

Museumsobjekte mit Maleraugen gesehen

Kursreihe „Zeichnen im Museum“ öffnet den Blick für Details

Unter der fachkundigen Leitung der Malerin Angela Haastert fand im Januar 2002, während der vorlesungsfreien Zeit der Volkshochschule Bremerhaven, ein besonderer Kursus im Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven statt: 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer warfen unter dem Titel „Zeichnen im Museum“ einmal einen ganz anderen Blick in das Museum, weg vom großen Ganzen der musealen Präsentation, hin zum Kleinen, zum Besonderen.

In Form einer vielfältigen Detailreise öffnete die Kursleiterin, Frau Haastert, die Sicht auf einen Facettenreichtum, der sich nicht nur in Form der Gesamtschau offenbart, sondern sich auch in den einzelnen Exponaten selbst finden und künstlerisch einfangen lässt. Die Kursteilnehmer hatten die Aufgabe, in Form von Bleistiftzeichnungen Ausschnitte und Details in starker Vergrößerung von Objekten und Szenen festzuhalten, wobei die Wahl des Motivs freigestellt blieb. An jedem der Kurstage stand jedoch ein anderes Thema im Mittelpunkt. So wurden zunächst Segelyachten, das im Erweiterungsbau des DSM ausgestellte hölzerne Spantenskelett einer Yacht und der Torfkahn vom Teufelsmoor in den Vordergrund gestellt.

Mit zunehmender Schwierigkeit galt es im Anschluss, die im Sharoun-Bau des DSM zu bewundernden Koffer von Auswanderern skizzenhaft darzustellen. Diese Themenstellung zeitigte erstaunliche Sichtweisen. So standen faszinierenden Details der Gepäckstücke Gesamtansichten des Kofferensembles mit Hafenansichten im Hintergrund gegenüber. Das Thema der letzten Sitzung stellte die Kursteilnehmer vor die größte Herausforderung: es galt, der Bremer Hansekogge von 1380 zeichnerisch kleinste Details zu entlocken. Die kunstvollen Ergebnisse zeigten, dass auch ein so großes und imposantes Exponat interessante Detailansichten bereithält, wie z.B. verschiedene Maserungen des Holzes und unterschiedliche Oberflächen- und Verbindungsstrukturen der Schiffsplanken. Besonders reizvoll macht diese Zeichnungen das Wechselspiel von Licht und Schatten, hervorgerufen durch die Ausleuchtung des dunklen Holzes dieses bedeutendsten Exponats der Ausstellungen des DSM.

Die Ergebnisse der Kurses zeigen, dass es lohnt, gerade auch den größeren Exponaten gründlich „auf den Zahn zu fühlen“, denn nahezu jedes Objekt und Gemälde hält in seinen Details überraschende und zugleich faszinierende Einsichten bereit. So ist es nicht verwunderlich, dass die Begeisterung der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer groß war, weshalb die von Angela Haastert initiierte Reihe „Zeichnen im Museum“ mit Sicherheit weitere Fortsetzung finden wird.
 

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