Die
Beherrschung der Navigationskunst war und ist eine Grundvoraussetzung
für den
Beruf des Steuermanns und Kapitäns. Während diese heute an
den Seefahrtsschulen
nach festen Richtlinien und Lehrplänen an angehende
Steuermänner und –Frauen
weitergegeben wird, so sah dies einst ganz anders aus. In früheren
Jahrhunderten erfolgte die Ausbildung von Seeleuten meist
ausschließlich auf
privater, nicht institutionalisierter Basis, und zwar durch das
Erlernen der
mathematischen, astronomischen und instrumentellen Grundlagen von alten
Steuerleuten und Kapitänen.
Erst ab Ende des 18. Jahrhunderts
stiegen mit dem zunehmenden
Engagement der einzelnen Staaten in der Überseefahrt auch die
Anforderungen an
die Qualifikation der Schiffsführer. Damit wurde erstmalig der Ruf
nach einer –
mehr oder weniger einheitlichen – systematischen Ausbildung laut. Als
Folge
davon wurden die ersten Navigationsschulen gegründet. Allerdings
war die
Qualität der Ausbildung weiterhin recht unterschiedlich und hing
nicht zuletzt
von der Kenntnis des jeweiligen Lehrers ab. Darüber hinaus waren
die
Voraussetzungen und Bestimmungen hinsichtlich des Examens an jeder
Schule
verschieden.
Dr.
habil. Felix Lühning gilt als ausgewiesener Fachmann im Bereich
der Geschichte
des Navigationsunterrichts. Unter anderem ist er Mitarbeiter des
Forschungsprojekts „Die Kunst der Seefahrt: Entwicklung, Inhalte und
Organisation des Navigationsunterrichts in Norddeutschland bis zur
Reichsgründung 1871“, einer Wissenschaftskooperation des DSM mit
der
Universität Hamburg. Der Vortrag von Felix Lühning beginnt am
Dienstag, d. 4.
April, um 19.00 Uhr im Vortragssaal des DSM. Alle Interessierten sind
dazu
recht herzlich eingeladen!
Abbildung: Das Steuermannsexamen.
Historischer Stich, 19. Jh.
Archiv DSM.
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