Presse-Info-Service
Regional-Info Nr. 29/08 vom
23.10.2008


Konservator der Bremer Kogge geht in den Ruhestand

Ende einer Epoche und Beginn eines neuen Abschnitts im Kogge-Projekt des Deutschen Schiffahrtsmuseum
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Dr. Per Hoffmann, Begründer und Leiter des Forschungslabors für Nassholzkonservierung am Deutschen Schiffahrtsmuseum geht in den Ruhestand. Aus diesem Anlass kommt der Bremer Senator für Kultur, Bürgermeister Jens Böhrnsen, am 30. Oktober 2008 eigens ins DSM, um sich über den Stand des Kogge-Projektes von dem scheidenden Wissenschaftlichen Mitarbeiter informieren zu lassen und ihn zu verabschieden.

Vor 29 Jahren hat der Holzchemiker Dr. Hoffmann mit der Konservierung der Bremer Kogge von 1380 begonnen – sie wurde 1962 bei Hafenarbeiten aus der Weser geborgen. Hoffmann entwickelte im Labor des Museums ein neuartiges Verfahren, eine 2-Stufen-Tränkung mit Polyethylenglykol, einem wasserlöslichen Kunstwachs. Die Leitungsgremien des DSM stimmten damals dem Wagnis zu, das neue Verfahren aus dem Labormaßstab direkt auf die 23 m lange und 7 m hohe Kogge zu übertragen. Das große Konservierungsexperiment ist geglückt, die Hölzer des Schiffes sind gut stabilisiert und konserviert.
Kollegen in mehreren Ländern haben das Verfahren für wichtige Schiffsfunde übernommen: für die MARY ROSE in Portsmouth, das Flaggschiff König Heinrichs VIII; das Kinneret-Boat vom See Genezareth; das Mittelalterschiff von Newport in Wales; das mit der Bremer Kogge zeitgleiche ShinAn Schatzschiff in Korea; ein riesiges bronzezeitliches Stammboot in Kopenhagen. Das Deutsche Schiffahrtsmuseum ist für dieses Verfahren und die erfolgreich konservierte Kogge international angesehen, und die Abteilung Holzkonservierung wurde in der jüngsten Evaluierung des Forschungsmuseums durch die Leibniz-Gemeinschaft als „exzellent“ beurteilt.

Der Vorsitzende des Verwaltungsrates des DSM, der Präsident des Senats Bürgermeister Böhrnsen, wird den nächsten Abschnitt des seit 46 Jahren laufenden Kogge-Projektes einläuten: den Einbau eines stählernen Spantsystems in das hölzerne Schiff. Mit diesem System wird die kostbare, über 600 Jahre alte Kogge frei und sicher stehen können und dennoch ihre Form behalten. Das Konzept hat das Museum gemeinsam mit Experten aus Bremerhaven, Maasholm und vom Wikingerschiffsmuseum in Roskilde/ Dänemark entwickelt.

In seiner Sitzung am 19. November 2008 wird der Verwaltungsrat des DSM voraussichtlich über einen Nachfolger von Dr. Hoffmann entscheiden. Die technischen Arbeiten am Kogge-Projekt betreut weiterhin der Werkstattleiter des DSM Jörg Geier mit seiner Mannschaft in Zusammenarbeit mit der Museumsdirektorin am DSM Frau Dr. Ursula Warnke.


Achtung, Redaktionen!

Zur Verabschiedung von Herrn Dr. Hoffmann

am Donnerstag, dem 30. Oktober 2008,
in der Koggehalle des Deutschen Schiffahrtsmuseum,
Hans-Scharoun-Platz 1, Bremerhaven,

sind die Medien sehr herzlich mit der Bitte um Ankündigung im redaktionellen Teil und Berichterstattung eingeladen.






Pressedienst • Dr. Ursula Warnke, Marc Liedtke • Hans-Scharoun-Platz 1 • D-27568 Bremerhaven • Telefon +49 471 482070 • Telefax +49 471 4820755 • presse@dsm.museumwww.dsm.museum
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