Deutsches Schiffahrtsmuseum

Presse-Info-Service


Info Nr. 20/01 vom 07.12.2001


Viermastbark „Pamir“: Triumph und Tragödie eines legendären P-Liners

DSM gibt Monographie über die wechselvolle Geschichte des ehemaligen deutschen Segelschulschiffes heraus – Karl-Otto Dummer, einer der wenigen Überlebenden des Untergangs, legt eine mit vielen bislang unveröffentlichten Fotos illustrierte Schiffsbiographie aus erster Hand vor

Es war das Jahr 1949, als eine Viermastbark mit Namen „Pamir“ für Aufsehen sorgte. Unter finnischer Flagge auf der Reise von Neuseeland nach Europa rundete sie als letztes frachttragendes Segelschiff ohne Motorunterstützung das berüchtigte Kap Horn, nachdem sie sich mit schnellen Salpeterreisen zur Westküste Südamerikas bereits ihren Platz in den Annalen der frachttragenden Segelschifffahrt ersegelt hatte.

Acht Jahre später erregte die „Pamir“ abermals weltweites Aufsehen: Am 21. September 1957 geriet das mit Getreide beladene deutsche Segelschulschiff auf der Reise von Buenos Aires nach Hamburg im Atlantik in einen Hurrikan und kenterte. Von der 86 Mann starken Besatzung konnten nur sechs Männer gerettet werden.

Der damals 25-jährige Kochsmaat Karl-Otto Dummer war einer der wenigen Überlebenden dieser Katastrophe, und das Erlebnis des Untergangs und der Rettung hat ihn seither nicht mehr losgelassen. Während seiner späteren Seereisen nach Ostasien, in die USA, nach Zentral- und Südamerika recherchierte er in den Archiven der Welthafenstädte nach Details zur Geschichte der „Pamir“ und ihrer Besatzungen. Er sammelte Dokumente, Fotos und Berichte von Zeitzeugen, und nicht zuletzt wertete er die Meteorologischen Tagebücher des Deutschen Hydrographischen Instituts aus. Er sprach mit Kapitänen, Offizieren und Matrosen, die auf der Viermastbark Dienst getan haben, unter ihnen legendäre Cap Horniers der 1920er Jahre wie Robert Clauß und Robert Miethe.

Hieraus ist eine farbige, vielschichtige Biographie des Schiffes, seiner abenteuerlichen Reisen und seiner Kapitäne entstanden, die nun vom Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven herausgegeben worden ist. Karl-Otto Dummers akribische Arbeit zeigt die Geschichte des Schiffes, das im Verlauf von über 50 Jahren unter deutscher, finnischer, neuseeländischer, erneut unter finnischer und schließlich wieder unter deutscher Flagge fuhr, von seinem Stapellauf 1905 bei Blohm & Voss über die legendären Reisen in der Salpeter- und Weizenfahrt bis hin zu seinem Einsatz als deutsches Segelschulschiff.

Als Zeuge des tragischen Endes der „Pamir“ beschreibt der Autor ausführlich den Hergang des Unglücks sowie die Rettungsaktionen und schildert in einer packenden Einleitung seinen eigenen Überlebenskampf in einem kleinem Rettungsboot – eines der geborgenen beschädigten Boote der Viermastbark ist übrigens heute im Erweiterungsbau des Deutschen Schiffahrtsmuseums ausgestellt – in den Weiten des Nordatlantiks.

Die großformatige, mit über 300 zum Teil bislang unveröffentlichten Fotos illustrierte Monographie Karl-Otto Dummers über die „Viermastbark PAMIR. Die Geschichte eines legendären P-Liners, geschildert von einem Überlebenden des Untergangs“ ist im Convent Verlag, Hamburg, erschienen und zum Preis von EUR 39,90 (DM 78,–) im Buchhandel und im Museumsshop des DSM erhältlich.
 

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