Fahrstand des
berühmten ehemaligen Seebäderschiffes jetzt im Deutschen
Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven
Die
WAPPEN VON HAMBURG 2005 vor Cuxhaven (Foto Klaus-Peter
Kiedel/DSM).
Bis zur Saison 2006 gehörte die 1965 auf der Howaldtswerft Hamburg
gebaute WAPPEN VON HAMBURG zweifellos zu den schönsten
Seebäderschiffen, die täglich Helgoland anliefen, und sie war
deren größtes. Millionen haben mit dem weißen,
eleganten Schiff im Laufe der Jahrzehnte die als „Mini-Kreuzfahrt“
angepriesene Tour zu Deutschlands einziger Hochseeinsel unternommen.
Und während sich die Touristen für den Roten Felsen und seine
Vögel - oder auch andere Attraktionen - begeisterten, lag die
WAPPEN zwischen Düne und Binnenhafen auf Reede und verzauberte,
meist zusammen mit der 1962 gebauten HELGOLAND aus Bremerhaven (auch
eine ehemalige WAPPEN VON HAMBURG) und der WILHELMSHAVEN, mit ihrem
Anblick das Inselerlebnis – und das nicht nur für Ship-Lover.
Doch diese Szenerie gehört der Geschichte an, denn ebenso wie
HELGOLAND und WILHELMSHAVEN ist auch die WAPPEN VON HAMBURG inzwischen
nicht mehr im Helgolandverkehr tätig. Das Schiff ist verkauft und
liegt – entkernt und als unabgeschlossener Umbau MERCATOR II - im
Bremerhavener Fischereihafen. Nach den Plänen der neuen
Eigentümer soll es später einmal gutbetuchte Touristen durch
die Karibik fahren, doch Insider befürchten, dass der Umbau
mangels Geld nicht zu Ende geführt werden kann.
Angesichts der Bedeutung und Bekanntheit der WAPPEN VON HAMBURG
entschied sich das Deutsche Schiffahrtsmuseum, zumindest einen sehr
wichtigen Teil des Schiffes dauerhaft für die Nachwelt zu erhalten
und zugänglich zu machen: Der Fahrstand der Schiffsbrücke,
von dem aus der Kapitän bzw. der wachhabende Nautiker in all den
bewegten Jahrzehnten die rund 1800 Passagiere sicher auf der
vielbefahrenen Route durch Elbmündung und Deutsche Bucht
führten, ist ab sofort auf der museumseigenen Schiffsbrücke
mit Weserblick zu besichtigen und - bei entsprechender Sorgfalt – auch
zu berühren. Auf diese Weise eröffnet sich demnächst
vielleicht für so manchen Helgoland-Freund oder so manche
-Freundin eine willkommene Ergänzung der langjährigen
Erlebnisse, indem er – oder sie – nun auch einmal selbst am Steuer des
bekannten Schiffes stehen kann.
Das Deutsche Schiffahrtsmuseum freut sich überdies, mit diesem
Exponat nicht nur einen typischen noch vollmechanischen
Schiffsfahrstand aus der späten Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts
zeigen, sondern ihn gleichzeitig auch direkt mit einem modernen
Arbeitsplatz der Schiffsführung kontrastieren zu können. Denn
neben dem historischen Objekt ist im Museum das von der Firma SAM
(Hamburg) gestiftete, aktuelle Geräte-Ensemble RADARPILOT 1100 und
CHARTPILOT 1100 mit Radar, elektronischer Seekarte, GPS (Global
Positioning System) und AIS (Automatic Identification System) in
Funktion zu erleben, das den Besuchern eindrucksvoll zeigt, wie sich
Fahrweg und Verkehrssituation heutigen Nautikern darstellen.
Weitergehende Informationen: Dr. Albrecht Sauer/DSM (0471-4820725 oder
sauer@dsm.museum)
Fahrstand
der WAPPEN VON HAMBURG auf der neuen Schiffsbrücke im DSM (Foto
DSM).
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