Deutsches Schiffahrtsmuseum

Presse-Info-Service

Regional-Info Nr. 31/00 vom 12.12.2000

"Hafenfragmente" als Hintergrund für ferngesteuerte Modellschiffe

Bildobjekt der Hamburger Künstlerin Cornelia Busch als Leihgabe auf Zeit im Deutschen Schiffahrtsmuseum - Werk entstand 1999 während eines Aufenthalts im Paul Ernst Wilke-Atelier

Im Jahre 1999 verbrachte die in Hamburg als freischaffende Künstlerin tätige Cornelia Busch als Stipendiatin einen Arbeitsurlaub im Paul Ernst Wilke-Atelier in Bremerhaven. Ende des Jahres 2000 hat das Resultat ihres Wirkens an der Weser zumindest für die nächsten Monate einen prominenten Platz im Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM) gefunden - nur eine kurze Wegstrecke vom Geestevorhafen und damit von dem einstigen "befristeten Arbeitsplatz" der Künstlerin entfernt. Im Erweiterungsgebäude und zwar in voller Breite an der Rückwand hinter dem großen Wasserbecken, auf dem tagtäglich Kinder und jung gebliebene Erwachsene vom Beckenrand aus kleine ferngesteuerte Modellschiffe ihre Kreise ziehen lassen, sind die "Hafenfragmente" angebracht, Grundrisse aller Bremerhavener Hafenbecken, die ihre Wirkung aus einer nur scheinbar zufälligen, in Wahrheit jedoch bewußt gewählten Aneinanderreihung beziehen. Am Dienstag (12. Dezember 2000) reiste Cornelia Busch von Hamburg nach Bremerhaven an, um sich ein Bild davon zu verschaffen, ob ihre Arbeit so gehängt ist, wie sie es sich erträumt hat. Auf dem Weg von der Elbe an die Unterweser legte die Künstlerin noch eine kurze Station in Bremen ein: Sie brachte weitere Arbeiten für ihre nächste Ausstellung mit, die am Donnerstag (14. Dezember) um 19 Uhr in der Galerie im Bremer Medienhaus an der Schwachhauser Heerstraße eröffnet wird. Cornelia Busch (36) ist gebürtige Bremerin und hat nach ihrer Ausbildung zur Keramikerin von 1987 bis 1993 an der Fachhochschule in Hamburg studiert. 1994 wagte sie in Hamburg den Sprung in die künstlerische Selbständigkeit. Sie beschäftigt sich mit Raumobjekten und Installationen, widmet sich in den ausgestellten Malereien und Bildobjekten aber auch dem Thema "Fenster, Einblicke - Ausblicke". Diese Bilder gehen auf einen Arbeitsurlaub in Italien zurück, in dessen Verlauf der Werkzyklus "Öffnungen, vista italiana" entstanden ist. Der Thematik hat sich Cornelia Busch in unterschiedlicher Bearbeitung angenähert, in Acryl-Mischtechnik auf Papier wie auch auf Leinwand. 1999 hatte Cornelia Busch das Bildobjekt wieder mit nach Hamburg nehmen müssen, weil eine Bleibe in Bremerhaven noch nicht gefunden war. Erst im Zuge der Kunst-im-Kontakt Aktion des Paul Ernst Wilke-Freundeskreises während der Sail 2000 wurde die Bedeutung des Bildobjektes für Bremerhaven von Dr. Lars Ulrich Scholl, der am DSM für den Forschungs- und Ausstellungsbereich "Schiffahrt im Industriezeitalter" zuständig ist, entdeckt. Er hat im Laufe der Jahre zahlreiche Arbeiten von Stipendiaten, die im Paul Ernst Wilke-Atelier gearbeitet haben, für das DSM erwerben können. Gern hätte er auch dieses Bildobjekt der Künstlerin abgekauft, aber: "Im Museumshaushalt war im Moment dafür einfach kein Geld mehr aufzutreiben". Deswegen hat er sich mit Cornelia Busch einstweilen darauf geeinigt, den Besuchern die Arbeit dennoch präsentieren zu können - als Leihgabe auf Zeit. Inzwischen hat Cornelia Busch jedoch einen Käufer gefunden, zum Glück für Dr. Scholl einen, mit dem das Museum nicht nur benachbart, sondern auch befreundet und durch einen Kooperationsvertrag verbunden ist. Eigentümer des Busch-Werkes wird das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven werden. "Zum Glück", so weiß der DSM-Wissenschaftler "beläßt das AWI das Bildobjekt noch für einige Zeit in unserer Ausstellung. Den Nutzen haben dann unsere vielen Besucher."

Hinweis: Die Veröffentlichung des Info-Service ist kostenfrei. Wir bitten jedoch bei Druckmedien um Übersendung eines Belegexemplars.


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