Mit dem Koggeprojekt hatte sich der gelernte Holzschiffbauer schon seit 1966 beschäftigt und die Kogge unter anderem bereits zeichnerisch rekonstruiert, ehe der bedeutende Schiffsfund in den 1970er Jahren aus einem Sammelsurium von Einzelteilen wieder Stück für Stück in die Höhe wuchs. Diese bedeutende Leistung – seit dem Spätmittelalter hatte niemand mehr eine Kogge gebaut – unter äußerst schwierigen Bedingungen beschrieb Werner Lahn in der für ihn typischen Art eher nüchtern-sachlich: „Der Wiederaufbau der Kogge endete im Frühjahr 1979; das fertige Schiff stand vor uns. Die Form der Kogge war klar und folgerichtig; wie selbstverständlich fügte sich Bauteil an Bauteil. Und so sollte es auch sein. Der Weg zu diesem Ergebnis war lang und beschwerlich. Er stellte eine Aufgabe dar und war kein gewinnbringender Job; er erforderte Mitarbeiter und keine Leute. Die Arbeit war schmutzig und mußte bei 97 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit ausgeführt werden. Diese förderte Erkältungen, Rheuma, brachte starke Müdigkeit zum Abend mit sich und war Gift für Herzkranke. Die Mitarbeiter der Kogge-Arbeitsgruppe nahmen die mißlichen Arbeitsbedingungen auf sich.“
1992 veröffentlichte der „Koggebaumeister“ Werner Lahn die Beschreibungen der Bauteile in den „Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums“. Dieser noch lieferbare 30. Band der Schriftenreihe mit dem Titel „Die Kogge von Bremen. Band 1: Bauteile und Bauablauf“ enthält auch 37 Rekonstruktionspläne mit einer Länge von bis zu 1,20 m. Zusammengestellt in einer leinenbezogenen Prachtkassette ist diese Publikation die bis heute aufwendigste Produktion des Deutschen Schiffahrtsmuseums und setzt Werner Lahn zusammen mit der Hansekogge von 1380 ein bleibendes Denkmal.
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