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Regional-Info Nr. 19/08 vom 30.05.2008 |
Heinrich Wieting war ein solch beliebter Kapitän. Man sagte ihm nicht nur umsichtige Schiffsführung nach, sondern auch große Zuverlässigkeit gegenüber Geschäftspartnern und Menschlichkeit gegenüber den Passagieren, von denen die meisten arm waren und sich nur eine Reise im Zwischendeck leisten konnten, wo sie bei schlechtem Wetter zu Hunderten zusammengedrängt ausharren mussten und oft tagelang nicht an Deck konnten. Die Kranken wurden unter der Regie des Kapitäns verarztet, und Wieting machte seine Sache offenbar gut. „Vater der Auswanderer“, dieser Ruf eilte Wieting voraus.
Wie er selbst seine Arbeit betrachtete, das belegen seine Briefe, die er an seinen Reeder und weitere Geschäftspartner von 1847 bis 1856 schrieb. Prof. Dr. Jörn Bullerdiek und Dr. Daniel Tilgner aus Bremen haben die Geschäftsbriefe Kapitän Wietings, die in einem Briefkopiebuch überliefert sind, transkribiert und in einem reich bebilderten Buch in der Edition Temmen publiziert.
Die Briefe Wietings dokumentieren die Arbeit des Kapitäns, der in Übersee gewinnträchtige Ladung für seine Reeder zu organisieren hatte, in Bremerhaven das Schiff instand halten musste und sich zugleich um die Anwerbung von Auswanderern kümmerte.
Jörn Bullerdiek stellt die Briefe des legendären Kapitäns am Dienstag, dem 3. Juni 2008, um 19.00 Uhr im Deutschen Schiffahrtsmuseum vor.
Das Buch:
„Was fernern vorkömmt
werde ich prompt berichten“
Der Auswanderer-Kapitän
Heinrich Wieting. Briefe 1847 bis 1856.
Herausgegeben von Jörn
Bullerdiek und Daniel Tilgner.
Edition Temmen, Bremen
2008.
Achtung, Redaktionen!
Zum Vortrag „Kapitän Heinrich Wieting und das Auswanderergeschäft“ von Prof. Dr. Jörn Bullerdiek
am Dienstag, dem 3.
Juni 2008, um 19.00
im Vortragssaal des
Deutschen Schiffahrtsmuseums,
Hans-Scharoun-Platz
1, Bremerhaven,
sind die Medien sehr herzlich mit der Bitte um Ankündigung im redaktionellen Teil eingeladen. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.