Deutsches Schiffahrtsmuseum

Regional-Presse-Info

Regionalinfo 05/99 vom 03.05.1999

Malen im Museum: Kerstin Agger locken das Wasser und die Farbe Blau

Bis zum 6. Mai Offenes Atelier auf der zukünftigen Schiffsbrücke im Erweiterungsgebäude des Deutschen Schiffahrtsmuseums - Besucher stören nicht, sie sind willkommen und dürfen bei der Arbeit zuschauen

Erstmals in der fast 25jährigen Geschichte des Hauses hat sich im Deutschen Schiffahrtsmuseum ein Offenes Atelier etabliert, eines, in dem Besucher nicht stören, sondern im Gegenteil willkommen sind und der Kunstmalerin bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen dürfen. Bis zum 6. Mai hat die 39jährige Kerstin Agger, die ansonsten in ihren beiden Ateliers in Feilbingert und Bad Münster am Stein Ebernburg ihre Heimstatt hat, die Staffelei auf der zukünftigen Schiffsbrücke im Erweiterungsbau aufgebaut und malt an einem Triptychon. Motiv ist, wie könnte es bei diesem Ausblick auf die Außenweser anders sein, das Wasser, das Meer. Ihren bislang wichtigsten Schaffenszyklus in den Jahren 1990 bis 1998 hatte Kerstin Agger bewußt unter das Motto "Meer und mehr" gestellt - ein deutliches Indiz dafür, daß das Wasser sie von jeher in ihren Bann gezogen hat. Die meisten Werke sind dennoch nicht unmitelbar am Wasser, sondern im Binnenland entstanden: in der Pfalz mit seinen ungezählten Weinbergen, in der sie seit 1994 lebt und arbeitet. Für eine Woche kann sie nun von der "Schiffsbrücke" auf Wasser in vielen Spiegelungen und Farbschattierungen schauen und das Gesehene mit ihren künstlerischen Ausdrucksmitteln reflektieren. Die Farbe Blau, die ihr zumindest in Bremerhaven weniger das Wasser als vielmehr der hohe Himmel liefert, hat es Kerstin Agger besonders angetan. Der kurze Zwischenstopp in der Seestadt läßt sich jedoch nicht allein damit erklären, daß es allein ausschließlich der Blick auf das Wasser zu ihren Füßen ist, die Kerstin Agger an die Küste gelockt hat. Es bestehen durchaus noch andere, familiäre und soziale Bande: Die Arzttochter wurde zwar in Lübeck geboren, verlebte ihre Jugend aber bis zum Abitur in Bremerhaven. In Kiel studierte sie danach Germanistik, dazu Kunst und deren Didaktik. Ein Lehramt strebte sich jedoch nie ernsthaft an. Statt dessen war sie zunächst als Medienpädagogin und in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, bevor sie 1993 den Sprung ins eiskalte Wasser wagte - als freischaffende Künstlerin.

Hinweis: Die Veröffentlichung des Info-Service ist kostenfrei. Wir bitten jedoch bei Druckmedien um Übersendung eines Belegexemplars.


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