Bald 40 Jahre ist es her, dass bei Baggerarbeiten in Bremen die Wrackstücke einer Hansekogge aus dem Jahr 1380 zutage gefördert wurden, und noch einmal vergingen 19 lange Jahre, bis die Kogge nach Wiederaufbau und aufwendiger Konservierung durch Dr. Per Hoffmann, Nassholzexperte am Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM), seit Mai 2000 in ihrer ganzen Schönheit im DSM in Bremerhaven zu bewundern ist.
Ein Jahr nach ihrer Enthüllung wurde dem herausragenden Exponat des DSM am 6. Dezember 2001 an Bord der Fregatte F214 „Lübeck“ gemeinsam mit der in Hamburg liegenden „Cap San Diego“ der „International Maritime Heritage Award“ des „World Ship Trust“ verliehen, die international bedeutendste Auszeichnung für historische Schiffe, die damit erstmals nach Deutschland ging. In Würdigung der erfolgreichen und außergewöhnlichen Leistung des DSM bei der wissenschaftlichen Erforschung und Konservierung der Hansekogge von 1380 nahm der Geschäftsführende Direktor des DSM, Prof. Dr. Detlev Ellmers, die Auszeichnung aus den Händen von Jacques Chauveau, dem Vorsitzenden des Trust, entgegen.
Die enorme Bedeutung dieses Preises wurde unterstrichen durch die Anwesenheit von Bundespräsident Dr. Johannes Rau und Frau Christina Rau, der Bürgermeister von Bremen und Hamburg, Dr. Henning Scherf und Ole von Beust, sowie der Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein, Frau Dr. Heide Simonis, des Generalsekretärs des Wissenschaftsrates, Ministerialdirektor Dr. Winfried Benz, des Vizepräsidenten der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz, dem das DSM als eines von sieben Forschungsmuseen angehört, Prof. Dr. Ekkehard Nuissl von Rein, des Stadtverordnetenvorstehers der Seestadt Bremerhaven, Arthur Beneken, und weiterer prominenter Ehrengäste.
Siehe auch: Presse-Info 18/01 vom 30.11.2001.
Schiffe aus Papier haben eine lange Tradition am Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven. Bereits im Frühjahr 1980 erschien mit dem Raddampfer „Meißen“, von dem das originale Mittelschiff im DSM ausgestellt ist, der erste Karton-Modellbaubogen, der, wie viele andere auch, längst vergriffen ist. Innerhalb der letzten 20 Jahre sind über 50 Modelle auf den Markt gekommen, zunächst vor allem die herausragenden Objekte im Museumshafen und in der Ausstellung, später Hafenanlagen und vor allem in jüngerer Zeit vermehrt auch Seezeichen. Einige der Modellbaubogen brachten es auf Verkaufszahlen von über 40.000 Exemplaren, wie Dr. Siegfried Stölting, als Museumspädagoge am DSM für die Reihe verantwortlich, überhaupt einige besonders beliebte Bogen immer wieder in Neuauflagen herstellen lassen muß.
Mittlerweile haben sich die Modellbaubogen nicht nur in der Schausammlung des DSM ihren festen Platz erobert, sondern werden zunehmend auch in anderen Museen ausgestellt. Dass das Hobby des Modellbauens beileibe keine Domäne von Kindern und Jugendlichen ist, sondern vielmehr fast ausschließlich von Erwachsenen ausgeübt wird, ist eine wesentliche Erkenntnis von Dr. Stölting, die gestützt wird durch die Erfahrungen im Rahmen des seit 1989 alljährlich im DSM stattfindenden Internationalen Kartonmodellbautreffens und die mittlerweile weltweite Verbreitung der Bogen.
Besonderer Beliebtheit erfreuten sich in letzter Zeit die Modellbaubogen
bekannter Seezeichen wie den Leuchttürmen Roter Sand von 1885 und
Hörnum auf Sylt von 1907. Als jüngstes Produkt vervollständigt
nun der Leuchtturm Helgoland von 1941, nach starker Zerstörung im
Zweiten Weltkrieg 1964 mit roten Ziegeln verkleidet und ausgebaut, im Maßstab
von 1:250 die Reihe der Seezeichen-Modellbaubogen aus dem DSM. Der Bogen
ist zum Preis von EUR 4,10 (DM 8,–) im Museumsshop des DSM erhältlich.
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